Tulln: Aus Landesfeuerwehrschule wird Sicherheitszentrum

Tulln: Aus Landesfeuerwehrschule wird Sicherheitszentrum
Land NÖ und das Feuerwehrkommando bauen den Standort zu einem Kompetenzcenter inklusive Forschung aus.

Egal ob Häuser vor Überflutungen gesichert, eingeklemmte Personen aus Unfallwracks geschnitten oder in Flammen stehende Gebäude gelöscht werden müssen – im Ernstfall muss jeder Handgriff sitzen. Auch das Zusammenwirken mit Organisationen wie Bundesheer, Zivilschutzverband, EVN, UNO oder Rettung muss punktgenau funktionieren. Alleine im Vorjahr nahmen bei mehr als 1000 Kursen rund 23.400 Feuerwehrleute im Zuge ihrer Aus- und Weiterbildung in der niederösterreichischen Landesfeuerwehrschule Tulln teil. Auch andere Institutionen nutzen das weitläufige Gelände für Übungszwecke – 2500 Personen besuchten mehr als 110 Seminare.

Tulln: Aus Landesfeuerwehrschule wird Sicherheitszentrum

Grund genug, um die Landesfeuerwehrschule umzutaufen und neu auszurichten: „Es ist Zeit, die Schule als das zu bezeichnen, was sie eigentlich ist. Sie ist ein wahres blau-gelbes Zentrum der Sicherheit“, erklärt Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner. Deshalb wird aus der Landesfeuerwehrschule das „niederösterreichische Feuerwehr- und Sicherheitszentrum“.

Dort können die verschiedensten Einsatzszenarien wie Hausbrände, Gasunfälle, Taucheinsätze, Verkehrsunfälle, Abseil- und Sicherungstätigkeiten geübt werden. Außerdem investieren das Land Niederösterreich und das Landesfeuerwehrkommando derzeit rund 3,6 Millionen Euro in einen Container-Terminal für Katastropheneinsätze. Dafür soll die Kooperation mit den anderen Einrichtungen noch weiter intensiviert werden. „In Zukunft sollen noch mehr Organisationen die Möglichkeit bekommen, auf dem Gelände in Tulln zu üben, sich weiterzubilden und sich auf schwierige Einsätze vorzubereiten“, sagt Mikl-Leitner.

Neue Strukturen

Darüber hinaus wird die gesamte Ausbildung für rund 98.000 Feuerwehrleute auf neue Beine gestellt. In Zukunft soll das Landesfeuerwehrkommando alleinig für Fachkenntnisse zuständig sein. Das sei sinnvoll, weil es die Einsatzkräfte selbst seien, „die am besten ihr Wissen und ihre Einsatzerfahrung weitergeben können“, schildert der für das Feuerwehrwesen zuständige Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf. Konkret heißt das: Während das Landesfeuerwehrkommando die Ausbildung organisiert, ist das Land Niederösterreich für die Ausbildungsstätte und das Personal in Tulln verantwortlich. Diese Aufgabenverteilung soll die Zusammenarbeit effizienter und schneller machen, ist Niederösterreichs Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner überzeugt.

Geplant sind neue Kursangebote, attraktivere Lehrgangszeiten, anrechenbare Erwachsenenbildung oder eine neue Disponentenausbildung für das neue Alarmierungssystem „Elkos“, das in Kooperation mit dem Innenministerium installiert wird. „Durch die Neuausrichtung bekommt der Landesfeuerwehrverband mehr Einfluss auf die Ausbildung“, sagt Fahrafellner. Außerdem soll durch die Forschung im Bereich Brandschutz der Standort Tulln bundesweit eine Führungsposition übernehmen.

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