Vorgeschichte
Jens Söring, Sohn eines deutschen Diplomaten, kommt mit elf Jahren mit den Eltern in die USA. 1984 beginnt er ein Studium an der Universität von Virginia und eine Beziehung mit der zwei Jahre älteren kanadischen Studentin Elizabeth Haysom
Die Morde
Eine Nachbarin findet am 3. April 1985 die Eltern von Elizabeth Haysom. Nancy und Derek, tot in ihrem Haus in Virginia. Der Mann hatte 36 Stichwunden, seine Frau sechs. Beiden war die Kehle durchtrennt worden. Tatwaffe wurde keine gefunden, dafür zahlreiche Blutspuren, darunter ein Sockenabdruck
Die Flucht
Söring und Elizabeth Haysom sind im Tatzeitraum in Washington. Der Kilometerstand des Mietautos ist aber viel höher als die Strecke. Söring wird am 6. Oktober 1985 vernommen, will aber keine Aussage machen. Wenig später flieht er aus den USA, Haysom folgt wenige Tage später nach Europa
Die Festnahme
Am 30. April 1986 werden die beiden in London bei einer Betrugsmasche ertappt und festgenommen. Bei Vernehmungen legt Söring ein Geständnis ab
Die Auslieferungen
Nach ihrer Auslieferung an Virginia wird Haysom wegen Anstiftung zum Mord zu zweimal 45 Jahren Haft verurteilt. Söring wird 1990 ausgeliefert – unter der Voraussetzung, dass er nicht zum Tode verurteilt wird
Die Prozesse
Der Söring-Prozess findet ab 1990 statt. Er nimmt das Geständnis zurück und erklärt, er habe lediglich seine Freundin vor der Todesstrafe bewahren wollen. Söring wird zu zweimal lebenslanger Haft verurteilt
Die Inhaftierung
Söring bleibt in den USA bis zum 26. November 2019 in Haft. Er ist damit 33 Jahre, 6 Monate und 27 Tage im Gefängnis. Anträge auf Strafaussetzung werden abgelehnt. Im November 2019 wird Söring auf Bewährung aus der Haft entlassen und nach Deutschland überstellt. Begnadigt wird er nicht. In Deutschland ist Söring ein freier Mann. In die USA darf er nie wieder einreisen. 2021 erscheint sein Buch „Rückkehr ins Leben“, er lebt heute in Hamburg
www.jens-soering.de
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