Trotz Lawinenwarnungen unterwegs: Drei Skifahrer von Schneebrettern erfasst

Im Zillertal suchten Helfer nach einem verschütteten Skifahrer
Knapp minus 30 Grad wurden am Feiertag gemessen - und es bleibt kalt.

Alle Warnungen fruchteten nicht: Drei Skifahrer wurden gestern, Freitag, bei zwei Lawinenabgängen in Tirol verschüttet. Die Wintersportler waren im ungesicherten Skiraum unterwegs.

Das erste Schneebrett löste sich am Vormittag im Hörndlinger Graben bei Fieberbrunn, Bezirk Kitzbühel-. Ein Mann wurde mitgerissen, konnte von Helfern aber rasch befreit und in ein Spital geflogen werden. Gegen Mittag kam es in Kaltenbach im Zillertal zum nächsten Einsatz für die Bergretter: Bei der Wedelhütte ging eine Lawine ab, zwei Skifahrer wurden verschüttet. Einer wurde nach kurzer Zeit lebend geborgen, nach seinem Begleiter wurde aber gestern Nachmittag immer noch gesucht.

Kind holte Hilfe

Bereits Donnerstag mussten Bergretter in der Steiermark und in Salzburg ausrücken. In der Ramsau wurde eine Zehnjährige aus Deutschland nach einer Stunde Suche unverletzt geborgen: Das Mädchen kam auf der "Märchenabfahrt" von der Piste ab, stürzte in ein Schneeloch und kam nicht mehr heraus. Doch die Schülerin blieb ruhig und verfiel nicht in Panik: Sie schnappte ihr Mobiltelefon und wählte selbst den Notruf.

In Salzburg freuten sich die Einsatzkräfte, zwei seit Mittwoch vermisste Tourengeher wohlauf zu finden: Die Männer waren in der Osterhorngruppe bei Hintersee unterwegs gewesen, als sie wegen des starken Schneefalles nicht mehr absteigen konnten. Erst gestern konnte Kontakt zu ihnen aufgenommen werden: Sie hatten in einer Schutzhütte auf Wetterbesserung gewartet und fuhren Freitag selbstständig ab.

Kalt und kälter

Allgemein wird sich die Wetterlage auch in den nächsten Tagen nicht wesentlich ändern: Die Lawinengefahr bleibt in exponierten Lagen hoch, warnen Experten. Tief "Axel" ist Auslöser, dass es auch heute, Samstag, noch klirrend kalt bleibt, ehe bis Mitte kommender Woche wieder sanfte Plusgrade zu erwarten sind.

Das wäre dann immerhin ein Unterschied von gut 30 Grad: Am Brunnenkogel in Tirol auf rund 3400 Metern Seehöhe wurden in der Nacht zum Feiertag minus 29,7 Grad gemessen. Kälteste Landeshauptstadt war Salzburg mit minus 12,6 Grad.

Das Tief hat übrigens ganz Europa im Griff: Selbst das südliche Italien und Griechenland waren betroffen. So konnten etwa die meisten Fähren in der Ägäis nicht fahren. Auch die kälteerprobten Moskauer froren: Minus 30 Grad seien um zwölf Grad weniger als üblich zu dieser Jahreszeit.

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