80-Jähriger schoss auf Hasen und traf Jagdkollegen
Der Herbst ist die Zeit des Wildes und der Jagden. Am Samstag waren mehr als 50 Waidmänner zur Treibjagd in St. Peter am Hart, Bezirk Braunau, geladen. Es war der letzte Trieb kurz vor Mittag, als ein 80-jähriger Jäger aus St. Peter am Hart und ein 25-jähriger Jagdkollege aus Altheim nebeneinander in der Schützenlinie gingen. Zwischen ihnen rannte ein Feldhase, den beide mit ihren Flinten beschossen haben. Zuerst verfehlten die Schrotkugeln des 25-Jährigen den Hasen.
Der 80-Jährige schoss zwei Mal und auch er verfehlte das Tier. Seine Projektile trafen allerdings den 48 Meter entfernt stehenden Jäger aus Altheim. „Einige Schrotkugeln erwischten den 25-Jährigen im Bereich des Auges und Kiefers, sechs Schrote trafen die Beine“, erklärt eine Polizeisprecherin im KURIER-Gespräch. „Der Verletzte wurde sofort versorgt. Unter den Jägern war eine ausgebildete Rettungssanitäterin, die Erste Hilfe leistete“, erklärt Franz Reinthaler, Pressesprecher des Jagdbezirks Braunau. Der 25-Jährige war ganze Zeit ansprechbar und wurde mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus nach Salzburg gebracht.
Keine Lebensgefahr
Die Verletzungen seien schwer, aber nicht lebensbedrohlich für den Oberösterreicher. „Eine Schrotkugel im Gesicht wurde ihm bereits entfernt. Bei jenen in den Beinen wird in den nächsten Tagen entschieden, ob sie entfernt werden“, weiß Reinthaler.
Für den Schützen sei es unerklärlich wie er den 25-Jährigen erwischen konnte. Der rüstige 80-Jährige „geht seit 50 Jahren zur Jagd und war immer gewissenhaft“, meint Reinthaler. Der Pensionist wurde wegen fahrlässiger Körperverletzung angezeigt. Ein Alkoholtest nach dem Jagdunfall bei dem 80-Jährigen verlief negativ.
„Auch der gewissenhafteste Autofahrer kann einen Verkehrsunfall haben“, erklärt Oberösterreichs Landesjägermeister Sepp Brandmayr. Er hat von dem Vorfall erst am Sonntag gehört, die beteiligten Personen kenne er nicht persönlich. Bei den Herbstjagden mahnt der Verband immer zur Vorsicht. „Leider kann bei der Jagd immer etwas passieren. Ich kann nur immer wiederholen: Sicherheit geht vor Jagderfolg“, sagt der Landesjägermeister.
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