Traumatisierte Kinder in der Ukraine: Therapieplätze fehlen

Traumatisierte Kinder in der Ukraine: Therapieplätze fehlen
In der Ukraine gibt es nicht genug Psychotherapeuten. Die österreichische Caritas will nun Fachwissen an die Schulen bringen.

Die Geschichten, die man aus dem ukrainischen Irpin hört, sind kaum in Worte zu fassen – so wie diese: Eine Gruppe von rund 30 Kindern im Alter von sieben bis 13 Jahren sei von russischen Soldaten vergewaltigt worden und hätte dann mitansehen müssen, wie die eigenen Eltern umgebracht wurden. Zwei Kinder hätten daraufhin Suizid begangen.

Die ukrainische Caritas wurde von den lokalen Behörden um Hilfe für diese Kinder gebeten. Sie musste ablehnen, weil sie keine Erfahrung mit derart „irrsinnigen Traumata“ hätten, sagt Alexander Bodmann, Geschäftsführer der Wiener Caritas, im KURIER-Gespräch. „Der Kollege, der mir das vor Ort erzählt hat, hatte Tränen in den Augen“. Die Kinder wurden daraufhin in ganz Europa auf Pflegeeltern aufgeteilt.

Die Caritas will nun die therapeutischen Möglichkeiten in der Ukraine ausbauen. Neben Geld braucht man dafür vor allem eines: Fachwissen. Um den Mangel an Psychotherapeuten auszugleichen, will man zuallererst Weiterbildungen für Lehrer anbieten.

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