In Salzburg wurden in den ersten drei von sechs Saisonmonaten 7,34 Millionen Nächtigungen verzeichnet. Fast vier Millionen davon fallen alleine auf den Jänner, ein bisher noch nie erreichter Wert. Der „übertrifft den bisherigen Spitzenreiter im Jahr 2020 nochmals um rund 13.200 Nächtigungen“, so Christine Nagl von der Salzburger Landesstatistik.
Rekordfahrt 2020 durch Corona gestoppt
Das will etwas heißen. Denn vor fünf Jahren war Österreichs Skitourismus auf Rekordkurs unterwegs, ehe am 25. Februar mit den ersten Corona-Fällen im Land die Pandemie angekommen war und Mitte März der erste Lockdown dem Höhenflug eine jähes Ende setzte.
„Der Tourismusmotor im Bundesland läuft auf Hochtouren“, befindet Salzburgs Wirtschaftslandesrat Stefan Schnöll (ÖVP) und meint zum neuen Monatsrekord: „Auch das sogenannte ,Jännerloch’, das es früher nach den Weihnachtsferien gegeben hat, ist de facto verschwunden.“
Altes Schreckgespenst
Damit sind die mageren Wochen nach dem ersten Saisonhöhepunkt gemeint, die es traditionell für Tourismusbetriebe zu übertauchen gilt, bis Semesterferien in Österreich und im Ausland dann wieder für volle Betten sorgen.
Was grundsätzlich Nächtigungszahlen betrifft, spielt Tirol noch einmal in einer anderen Liga als Salzburg. Im heurigen Jänner wurden dort 6,46 Millionen Nächtigungen verbucht. Das bedeutet Platz 3 im Ranking, nur ein paar Tausend Nächtigungen hinter dem Wert aus dem Jahr 2018 und auch nicht allzu weit vom absoluten Rekord-Jänner in Tirol aus besagtem Jahr 2020. Da kam man auf 6,5 Millionen Nächtigungen.
Beste Halbzeit aller Zeiten
Einen neuen Höchstwert gibt es aber in Tirol, wenn man aber die gesamte erste Halbzeit dieser Wintersaison betrachtet: Rund 12 Millionen Nächtigungen. „Aber wie immer gilt: Abgerechnet wird zum Schluss“, sagt Florian Neuner von der Tirol Werbung.
Perfekte Werbebilder generierte die Natur. Ein früher Wintereinbruch im Herbst ermöglichte Tirols Gletscherskigebieten einen Frühstart der Lifte. Die Kulisse war damit auch für den Ski-Weltcup-Auftakt Ende Oktober in Sölden im Ötztal aufbereitet.
Ebendort gab es dann von Gurgl noch einmal verschneite Landschaft bei TV-Übertragungen von zwei Slalom-Rennen im November zu sehen. Dass dieser Winter eigentlich schneearm war, fiel kaum auf.
Keine große Schmelze
„Es gab dieses Mal kein Weihnachtstauwetter“, sagt dazu Alois Rainer, Sprecher der Tiroler Tourismusbranche, und will „nicht jammern.“ Wie gut die Zahlen am Ende sein werden, lässt sich noch nicht sagen. Viele Skigebiete schließen bereits Ende März. Der Ostersonntag (20. April) und die daran geknüpften Ferien kommen für diese Regionen zu spät.
Was den noch nicht offiziell abgerechneten Februar betrifft, ist man derweil vor allem in der Salzburger Ecke, in der zuletzt die Ski-WM stattgefunden hat, höchst zufrieden. Dabei war gerade bei den klassischen Stammkunden in der Region Saalbach-Leogang im Vorfeld einiges an Aufklärungsarbeit nötig.
„Einige Gäste waren anfangs unsicher, ob es durch die WM für sie Einschränkungen geben wird. Die Sorge war aber unbegründet“, erklärt Hotelier Andreas Herbst von der Riederalm in Leogang. Sein Fazit zur bisherigen Saison: „Hervorragend.“
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