Tornado in Tschechien: In Wien betreute Patientin außer Lebensgefahr

Unter den Trümmern werden keine Verschütteten mehr vermutet.
Zustand zweier Patienten verbesserte sich. In Tschechien werden währenddessen keine Verschütteten mehr unter Trümmern vermutet.

Nach dem verheerenden Tornado in Tschechien gibt es endlich einmal eine gute Nachricht: Jene 15-jährige Patientin, die zur medizinischen Versorgung in die Klinik Donaustadt in Wien gebracht wurde, ist nun außer Lebensgefahr. Sie soll noch heute, Samstag, von der Intensiv- auf die Normalstation verlegt werden.

Ein zweites tschechisches Tornado-Opfer, ein etwa 50 Jahre alter Mann der ebenfalls in Wien - jedoch im AKH - betreut wird, konnte bereits auf die Normalstation verlegt werden.

Währenddessen haben im Südosten Tschechiens die Aufräumarbeiten begonnen. Soldaten und Feuerwehrleute räumten am Samstag unter anderem Autos weg, die der Wirbelsturm umhergeworfen hatte. Statiker prüften, welche Gebäude wegen Einsturzgefahr abgerissen werden müssen. Verschüttete wurden nicht mehr unter den Trümmern vermutet.

Fünf tot, 200 verletzt

Bei dem Unwetter am Donnerstag waren fünf Menschen ums Leben gekommen und rund 200 verletzt worden. Unter den Toten ist nach einem Bericht des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Tschechien auch eine schwangere Frau aus dem Nachbarland Slowakei, deren ungeborenes Kind ebenfalls starb.

In sieben Ortschaften in Südmähren wurden Hunderte Gebäude teils oder ganz zerstört. Nach Einschätzung des Wetterdienstes hinterließ der Tornado eine 500 Meter breite und 26 Kilometer lange Schneise der Verwüstung. „Ich habe den Krieg erlebt, aber so etwas habe ich im Leben nicht gesehen“, sagte eine alte Frau der Agentur CTK.

Tornado in Tschechien: In Wien betreute Patientin außer Lebensgefahr

Die Aufräumarbeiten haben begonnen.

Das Ministerium für Regionalentwicklung kündigte an, umgerechnet 16 Millionen Euro an Soforthilfen für den Wiederaufbau zur Verfügung zu stellen. Die Prager Regierung unter Ministerpräsident Andrej Babis will zudem Gelder aus dem EU-Solidaritätsfonds beantragen, der nach großen Naturkatastrophen Hilfe leistet. Bei Hilfsorganisationen gingen zudem innerhalb von kürzester Zeit umgerechnet knapp sechs Millionen Euro von privaten Spendern für die Unwetteropfer ein.

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