Tod auf der Alm: Trauer um ein junges Liebespaar

APA13612276 - 08072013 - MAUTERNDORF - ÖSTERREICH: ZU APA 307 CI - Jene Almhütte in der zwei Jugendliche tot aufgefunden wurden aufgenommen am Montag, 8. Juli 2013, in Mauterndorf im Salzburger Lungau. Die Todesursache ist noch unklar. Die beiden dürften erstickt sein. Der Verdacht liegt auf einer schadhaften Gastherme. APA-FOTO: FRANZ NEUMAYR
Ein Sachverständiger soll heute untersuchen, ob die Gastherme in der Hütte tatsächlich defekt war.

Wir stehen nach der traurigen Nachricht alle unter Schock. Das ist unendlich schwer“, sagt Fußballtrainer Randy McGirr am Dienstag. Wie berichtet, wurde vermutlich eine defekte Gastherme in einer private Almhütte in Mauterndorf im Lungau (Salzburg) zwei Jugendlichen zum Verhängnis. Richard M. (18) aus Mariapfarr (Salzburg) und Judith N. (19) aus Petronell (NÖ) wurden am Samstag leblos in der Dusche aufgefunden. Das Paar starb an einer Kohlenmonoxidvergiftung. Das ergab die Obduktion.

Tod auf der Alm: Trauer um ein junges Liebespaar
judith Nedjelik petronell asv
C. Judith N. absolvierte erst vor wenigen Wochen erfolgreich die Ausbildung zur Kindergarten-Pädagogin. Ihre große Leidenschaft war das Fußballspielen. „Judith war eine große Stütze für das Team“, schildert Trainer Randy McGirr vom ASV Petronell-Carnuntum. „Ihre fröhliche Art hat die Mannschaft motiviert. Egal, ob beim Training oder beim Match.“

Wie es nun weitergeht? „Wir denken darüber nach, was Judith wollen hätte“, so McGirr. „Ich möchte keine voreiligen Schlüsse ziehen, aber ich glaube, dass Judith es gewollt hätte, wenn wir weitermachen.“

Große Betroffenheit herrscht in der 2400-Einwohner-Gemeinde Mariapfarr im Lungau. Hier kannte praktisch jeder Richard M. Der 18-Jährige war Mitglied bei der Feuerwehr, der Landjugend und in der Trachtenmusikkapelle. „Er war ein kreuzbraver Bub. Es erwischt immer die Guten“, sagt Bürgermeister Franz Doppler. „Es ist eine Tragödie. Frisch verliebt, die Matura hinter sich und dann ist es aus.“

Die Ermittlungen nach der Ursache des Unfalls laufen auf Hochtouren. Heute wird ein Experte überprüfen, ob die Gastherme in der Hütte tatsächlich defekt war.

Für die Ermittler stellt sich auch die Frage, ob sie möglicherweise nicht ordnungsgemäß gewartet wurde. Dafür zuständig seien die Besitzer, hieß es seitens der Polizei. Falls ein fahrlässiges Handeln festgestellt werde, könnten diese zur Verantwortung gezogen werden. Damit würde die Tragödie um eine weiteres Kapitel erweitert. Die Hütte gehört laut Polizei der tief geschockten Familie des 18-Jährigen.

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