Tirols Ärzte zeigen sich im Gehaltsstreit kampfbereit

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Mediziner warnen wie in anderen Bundesländern vor Leistungskürzungen.

Von einem "hervorragenden Ergebnis" hatte Tirols Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg (ÖVP) noch im November gesprochen, als der Landtag ein frisch verhandeltes Gehaltsschema für die Tiroler Landeskrankenhäuser (Tilak) abgesegnet hatte. Die Kosten für das medizinische Personal haben sich dadurch um 14,5 Millionen Euro jährlich erhöht. Der Großteil des Geldes dient der Anhebung der Einstiegsgehälter von Jungärzten.

"Von einer Verknüpfung mit der 48-Stunden-Regelung der Ärztearbeitszeit war nie die Rede", stellt SP-Gesundheitssprecherin Gabi Schiessling am Montag klar, nachdem Tilg zuletzt im Zuge des neuerlichen Gehaltsstreits auf die Zustimmung der Ärztekammer für das neue Schema verwiesen hatte. Wie mehrfach berichtet, sieht das neue Ärztearbeitszeitgesetz eine maximale Dienstzeit von 48 Stunden wöchentlich vor. Bis 2021 können Mediziner freiwillig länger arbeiten. Danach dürfen sie aber keine Zusatzdienste mehr leisten. Den damit verbundenen Verdienstentgang wollen in Tirol Ärzte an Bezirks- und Landesspitälern durch Anhebung der Grundgehälter ausgeglichen wissen.

Mit ihnen stehen Bundesärzte auf den Barrikaden, die an der Uni-Klinik Innsbruck mit Landesärzten unter einem Dach arbeiten. "Es gärt. Die Kampfbereitschaft ist groß", sagt Martin Tiefenthaler, Betriebsratsvorsitzender der Med-Uni Innsbruck. Im Dezember haben sich nur 80 von 487 Bundesärzten bereit erklärt, künftig über 48 Stunden zu arbeiten. "Das Einzige, das die Krankenversorgung derzeit noch rettet, ist der Durchrechnungszeitraum."

Nächster Gipfel

Der liegt bei 17 Wochen. Innerhalb derer muss sich bei Ärzten, die nicht mehr arbeiten wollen, eine Durchschnitts-Arbeitszeit von 48 Stunden ergeben. "Wenn es zu keiner Lösung kommt, wird es Leistungskürzungen geben", warnt Tiefenthaler, der derzeit mit dem Rektorat der Med-Uni verhandelt. Vertreter der Tilak-Ärzte, denen wie berichtet zum Teil aber von Betroffenen das Vertrauen entzogen wurde, werden indes am Freitag mit LR Tilg zusammentreffen.

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