Tiroler überlebte 30 Minuten unter Lawine

Fieberhaft suchten die Einsatzkräfte nach dem vermissten Tiroler.
Heikle Situationen im freien Gelände. In Vorarlberg verunglückte ein 38-jähriger Deutscher.

Dramatisch erhöht hat sich die Gefahr abseits der Pisten in den Bergen Tirols und Vorarlbergs nach den Schneefällen der letzten Tage. Trotz Lawinenwarnstufe vier auf der fünfteiligen Skala wagen sich viele Sportler ins freie Gelände. Ein Deutscher wurde am Samstag von den Schneemassen verschüttet und starb, in Tirol hatten am Sonntag mehrere Personen bei Lawinenabgängen Riesenglück.

Dort rollten am Samstag gleich zwei große Lawinen zu Tal: Im Gemeindegebiet von Westendorf wurden fünf einheimische Variantenfahrer im Alter zwischen 20 und 30 Jahren von den Schneemassen erfasst, einer davon komplett verschüttet.

"Vier Männer konnten sich selbst befreien, den Vermissten fand schließlich nach rund 30 Minuten Schäferhund Asta im Lawinenkegel. Er und Hundeführer Sebastian Antretter wurden damit zu Lebensrettern", erzählt Einsatzleiter Reinhard Embacher von der Bergrettung Hopfgarten. Der Verschüttete wurde geborgen, sein Zustand als stabil beschrieben.

Ohne Lawinenpiepser

Er wurde zur weiteren Behandlung ins Spital transportiert. Die Tiroler Skifahrergruppe, die den gesicherten Skiraum verlassen hatte, führte keinerlei Verschüttetensuchgeräte mit.

Der Einsatz war noch im Gange, da wurde ein weiterer Lawinenabgang gemeldet. Dieser ereignete sich am Stuckkogel im Fieberbrunner Gemeindegebiet. Laut Auskunft der zuständigen Bergrettung, die von Zeugen alarmiert worden war, konnte sich die teilverschüttete Person selbst retten und ins Tal fahren.

Todesopfer in Vorarlberg

Indes lief in Vorarlberg im Brandnertal (Bezirk Bludenz) die Bergung eines 38-jährigen Deutschen, der am Samstagnachmittag bei einem Lawinenabgang verunglückt war, an. Er hatte in Sonnenlagant beim Eisfall des Gletscherbachs zwei Bekannte beim Eisklettern fotografiert, als sich eine Lawine gelöst und die Gruppe verschüttet hatte. Während sich die beiden anderen Bergsteiger selbst befreien konnten, war für den 38-Jährigen jede Hilfe zu spät gekommen.

Gezielte Sprengungen

Am Sonntag wurden mit einem Hubschrauber gezielt mehrere Lawinen abgesprengt, um die Bergung des Verunglückten zu ermöglichen. Diese gelang am späten Nachmittag trotz dichten Schneetreibens und schlechter Sicht mit dem Polizeihubschrauber.

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