Tiroler Drogenschmuggel-Bande gesprengt: Fünf Festnahmen

Die Hintergründe sind noch unklar, die Polizei ermittelt
Ein Pärchen aus Innsbruck soll mehrmals pro Monat Kokain in Deutschland gekauft und über die Grenze geschmuggelt haben.

Der Tiroler Polizei sind fünf Mitglieder einer Drogen-Schmuggelbande ins Netz gegangen. Ein Pärchen aus Innsbruck im Alter von 29 und 23 Jahren soll zwischen April und November 2021 mehrmals pro Monat nach Deutschland gefahren sein, um Kokain zu besorgen und im Bezirk Reutte sowie in Innsbruck zu verkaufen, berichtete die Polizei am Dienstag. Die beiden und drei mutmaßliche Komplizen wurden festgenommen. Auch mit gefälschten Impfpässen soll gehandelt worden sein.

"Beschaffungstour" in Deutschland

Das Pärchen war seit Sommer von der Polizei beobachtet und schließlich Ende November im Bezirk Reutte angehalten und festgenommen worden. Sie sollen damals gerade von einer "Beschaffungstour" aus Bayern gekommen sein und hatten ein halbes Kilogramm Kokain bei sich. Die Polizei ging davon aus, dass sie solche Einkaufsfahrten im Durchschnitt zwei Mal pro Monat durchgeführt hatten.

Bei einer Hausdurchsuchung bei einem mutmaßlichen Komplizen in der Landeshauptstadt stellten die Beamten dann rund 20 Kilogramm Cannabiskraut, ein Kilogramm Cannabisharz, Bargeld in der Höhe von rund 32.000 Euro sowie eine geringe Menge Ecstasy und andere Drogen sicher. Der Bewohner, seine Freundin und ein 31-jähriger Mitbewohner wurden daraufhin ebenso festgenommen. Alle fünf wurden in die Justizanstalt Innsbruck überstellt.

Über Landweg nach Tirol

Das sichergestellte Cannabiskraut und Cannabisharz konnte einem niederländischen Kurier zugeordnet werden, hieß es. Dieser dürfte die Drogen über den Landweg nach Tirol gebracht haben. Auch in Deutschland wurde ein Kurier ausgeforscht und festgenommen. Dabei seien die deutschen Beamten auf Bargeld in der Höhe von 106.000 Euro gestoßen, das ebenfalls der österreichischen Gruppe zuzuordnen ist, berichtete die Exekutive.

Drei der fünf Festgenommenen wurden zudem verdächtigt, mindestens 18 Stück Blanko-Impfpässe mit einem "Covid-19-Impfstoff"-Pickerl in Deutschland gekauft, verfälscht und weiterverkauft zu haben. Ein Teil der gefälschten Impfpässe wurde sichergestellt.

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