Kind prallte gegen Schneekanone und starb
"Wir alle sind hier schwer betroffen. So einen Unfall hat es bei uns noch nie gegeben", bedauert Walter Eisenmann, Geschäftsführer der Bergbahnen Söll: Am Sonntag starb im Tiroler Skigebiet Wilder Kaiser ein Kind auf der Skipiste, nachdem es gegen eine Schneekanone geprallt war.
Das Mädchen aus Deutschland konnte bereits Skifahren und war mit vier weiteren Kindern mit drei Skilehrern auf einer blauen Piste unterwegs. Die kleine Gruppe war bereits kurz vor der Talstation, als das Unglück passierte: Die Sechsjährige wurde plötzlich immer schneller, fuhr einen kleinen Bogen und hielt direkt auf die Schneekanone am Pistenrand zu. Sie durchbrach den Plastikzaun, stürzte und schlug mit dem Kopf auf dem Sockel der Maschine auf. Obwohl sie einen Helm trug, erlitt die Sechsjährige tödliche Verletzungen.
Die Polizei ließ am Sonntag das Umfeld rund um die Unfallstelle sperren, am Montag wurden die Spuren gesichert und die Piste wieder völlig freigegeben. Die Erhebungen laufen.
Laut Bergbahnen-Geschäftsführer Eisenmann war das Beschneiungsgerät vorschriftsmäßig gesichert. "Es gibt die behördliche Auflage, drei Meter vor der Kanone einen Zaun aufzustellen. Das soll dazu dienen, dass die Skifahrer eine mögliche Gefahrenstelle frühzeitig erkennen."
Keine Schutzmatte
Dieser Zaun besteht aus Plastiksteckteilen und ist kein Fangzaun, wie er etwa von Skirennen bekannt ist. Da die Piste an der Stelle relativ flach ist, sei auch keine Schutzprallmatte um die Schneekanone vorgeschrieben, betont Eisenmann.
Konsequenzen könnten vorerst keine gezogen werden. "Wir haben alle Richtlinien eingehalten. Es war leider ein tragischer Unfall." Die Skilehrer aus München, mit denen die Kinder unterwegs waren, seien sehr erfahren und umsichtig, versichert Eisenmann.
Doch auch Sicherungsmatten können tödliche Unfälle nicht immer verhindern: Auf der Turracher Höhe im steirisch-kärntnerischen Grenzgebiet kam ein Skifahrer Sonntag ums Leben, nachdem er gegen eine derart geschützte Säule geprallt ist.
Der 32-Jährige aus Klagenfurt war am Vormittag auf der Kornockabfahrt unterwegs, stürzte jedoch bei einem flachen Stück und schlitterte in Richtung des Masts: Er prallte dagegen und erlitt trotz des Skihelms schwerste Verletzungen am Kopf. Er starb auf dem Weg in das Spital. Bereits am Samstag starb ein 39-Jähriger auf der Turracher Höhe nach einem Sturz im Krankenhaus: Der Slowene war mit dem Kopf auf die Piste geprallt.
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