"Erwarten wir uns einfach"
„Darunter fällt zum Beispiel die Transportzeitregelung für alle Tiere, ein Exportverbot in Drittstaaten oder auch ein Transportverbot via Schiff. Diese Dinge erwarten wir uns einfach, nachdem sich die Parlamentarier so intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt haben“, erklärt Corinna Reinisch, Nutztierexpertin bei Vier Pfoten im Gespräch mit dem KURIER.
Auch bei der Landwirtschaftskammer sieht man der Abstimmung am Donnerstag positiv entgegen. Als bäuerliche Interessenvertretung lege man „großen Wert darauf, dass Tiere auch bei Transporten gut behandelt werden und wohlbehalten an ihren Bestimmungsorten ankommen.“ Dennoch ist unklar, wie sich die österreichischen Abgeordneten und ihre Fraktionen am Donnerstag positionieren.
Änderungen bei Jungtieren
Vorab zeichnen sich aber einige grundlegende Änderungen – vor allem bei Jungtieren – ab. So ist davon auszugehen, dass die meisten österreichischen Vertreter für ein Transportverbot für Tiere mit einem Alter von unter fünf Wochen, für eine Transportzeit von maximal zwei Stunden bei Tieren über fünf Wochen sowie für ein Transportverbot für trächtige Tiere im letzten Drittel der Tragzeit stimmen werden.
Den Grünen sind diese Punkte noch nicht weitreichend genug. Sie fordern, dass die Transportdauer auf der Straße oder in der Luft auf maximal acht und auf dem Schiff auf maximal 24 Stunden beschränkt wird.
Probleme in Drittstaaten
Bei den Vier Pfoten sieht man aber nicht nur hinsichtlich der Transportdauer Probleme, sondern auch bei der Einhaltung der Gesetzgebung. „Gerade bei Transporten in Drittstaaten ist es sehr häufig so, dass es zu Gesetzesverletzungen kommt.“ In vielen Drittstaaten gebe es keine zugelassenen Kontrollstellen und ebenso keine Stellen, an denen Tiere auch mal entladen werden können. „Es gibt niemanden vor Ort, der sich die Sachen anschaut. Und da kommt es sehr oft zu Übertretungen.“
Die Landwirtschaftskammer sieht es ebenfalls „sehr kritisch“, dass in jedem Land anders kontrolliert wird. Es wird daher eine „Vereinheitlichung auf EU-Ebene, am besten auf dem Niveau Österreichs“ gefordert.
Für Corinna Reinisch hingegen ist Österreich „nicht der Champion, der es eigentlich sein sollte“. Denn gerade wenn man sich die Kommunikation ansehe, werde immer davon gesprochen, dass Österreich sehr tierschutzaffin ist, dabei gebe es in diesem Bereich dringend Nachbesserungsbedarf.
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