Derzeit verfügt die Stadt über 1.000 Quadratmeter an Photovoltaikanlagen. Durch den geplanten Ausbau mit mehr als 100 neuen Anlagen soll künftig 85 Mal so viel Strom erzeugt werden wie jetzt.
„Durch die neuen Anlagen soll es möglich sein, nicht weniger als 18 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr zu erzeugen. Das entspricht dem Strombedarf von mehr als 4.000 Haushalten“, betonte Stadtrat Dietmar Prammer (SPÖ). Zum Vergleich: Ein Vier-Personen-Haushalt benötigt im Schnitt 4.400 Kilowattstunden (kWh) pro Jahr.
Große Potenziale
So soll allein die geplante Anlage auf dem Brucknerhaus jährlich Strom im Ausmaß von fast 300.000 Kilowattstunden erzeugen können. Große Potenziale schlummern aber vor allem auch in Gebäuden, an die man vielleicht nicht sofort denkt: Jene Anlage, die im Zuge der Sanierung der Volksschule am Aubrunnerweg errichtet wird, soll sogar mehr als 350.000 kWh Strom pro Jahr erzeugen.
Die Umsetzung der ersten Etappe in Linz startet mit dem Neuen Rathaus, Brucknerhaus, Posthof, Sportpark Pichling und Volkshaus Dornach. Kosten werde der Ausbau aller weiteren Anlagen bis 2027 laut Stadt aus heutiger Sicht 20 Millionen Euro.
Zusätzlich sollen erneuerbare Energiegemeinschaften (EEGs) gegründet werden, um den produzierten Strom möglichst selbst zu verbrauchen, heißt es von der Stadt. Mehr als 5.000 Tonnen CO2 sollen mit den zusätzlichen PV-Anlagen eingespart werden.
Strom für Burg und Bahn
Mit solchen Plänen stehen die Linzer aber nicht alleine da. Das Burgtheater in Wien setzt auf eine 300 Quadratmeter große PV-Anlage auf dem Dach, die künftig bis zu 70.000 Kilowattstunden jährlich erzeugen soll.
Die ÖBB berichteten am Mittwoch, dass sie bis 2030 die Hälfte jener Park&Ride-Flächen, die noch nicht überdacht sind, mit PV-Paneelen ausstatten wollen, und zwar österreichweit.
Das kostet rund 150 Millionen Euro und soll für 50.000 Megawattstunden Strom sorgen, die für den Bahnbetrieb verwendet werden. Diese Menge entspricht dem Jahresverbrauch von rund 12.500 Haushalten.
In der Steiermark geht die Landesregierung einen ziemlich großen Schritt: Im Bundesland werden sogar Freilandflächen in Vorrangszonen für neue PV-Anlagen ausgewiesen, ein Zugang, der Kritik hervorrief. Letztlich wurden im Raumordnungsbeirat 778 Hektar in 36 Vorrangzonen beschlossen: Für diese Flächen sind nun keine zusätzlichen Widmungsverfahren mehr nötig.
Langfristig will die Landesregierung bis 2030 weitere 2.000 Hektar PV-Anlagen errichten lassen, 60 Prozent davon im Freiland.
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