Tausende scharfe Granaten und Raketen in Heustadl entdeckt
Ein zweites Munitionslager des Sammlers Ekkehard B. haben Ermittler des Landesamts für Verfassungsschutz (LV) im Norden von Golling, Salzburg, gefunden. „In einem Heustadl lagern kistenweise Granaten in Tausenderstückzahl“, sagt Hermann Rechberger, Leiter des Landesamts für Verfassungsschutz. Angeblich sind auch Boden-Luft-Raketen aus dem Zweiten Weltkrieg dabei. Experten des Bundesheeres sind aktuell noch mit der Begutachtung befasst. Ein Teil des Kriegsmaterials müsse vor Ort kontrolliert gesprengt werden. „Der Abtransport wäre zu gefährlich“, erklärt Werner Tobisch vom Entminungsdienst.
Wie berichtet, wurde der 42-jährige Ekkehard B. am vergangenen Donnerstag bei der Explosion einer Leuchtstoffgranate in seinem Keller in Golling schwer verletzt. Dabei kam sein umfangreiches Arsenal ans Tageslicht. Im ganzen Haus hatte der 42-Jährige Kriegsmaterial im Umfang von mehr als vier Tonnen gelagert – „und da reden wir nur von der scharfen Munition“, sagt Rechberger.
B. betreibt im Internet einen regen Handel für Militaria. Er soll die Stücke auf Kriegsschauplätzen in ganz Europa ausgegraben und in seiner Werkstatt unscharf gemacht haben. Es wird ermittelt, ob er auch scharfe Munition verkauft hat. Die Räumung des Hauses und des Heustadls wird noch Tage dauern.
Langeweile und Frust“, lauteten die Motive eines 20-jährigen Technikers aus dem Bezirk Perg (OÖ), der seit September 2013 mit verbotenen pyrotechnischen Artikeln öffentliches Eigentum in die Luft gesprengt haben soll. Der angerichtete Schaden ist groß, er konnte jedoch bis Dienstagabend nicht quantifiziert werden. Die Anschläge verübte der Verdächtige vor allem im Bezirk Freistadt, er soll aber auch in den Nachbarbezirken Perg (OÖ) und Zwettl (NÖ) aktiv geworden sein.
„Dem Mann werden Dutzende Straftaten zu Last gelegt“, bestätigt Johannes Jungmann von der Polizeiinspektion Königswiesen. Er soll unter anderem drei Buswartehäuschen, eine Telefonzelle, die Verteilerstation einer Brunnenanlage sowie zahlreiche Verkehrsschilder und Briefkästen schwer beschädigt haben. „Wir sind ihm auf die Spur gekommen, nachdem er dem Türsteher einer Freistädter Diskothek mit einem Sprengmittel-Anschlag gedroht haben soll“, sagt der 43-jährige Gruppeninspektor. Bei einer von der Staatsanwaltschaft Linz angeordneten Hausdurchsuchung wurden bei ihm große Mengen an pyrotechnischen Gegenständen der Klassen F2, F3 und F4 sichergestellt. Diensthund Anton erschnüffelte mehrere selbstgebastelte Zündsätze. „Einen Großteil der Waren dürfte er sich in Tschechien besorgt haben, wir prüfen aber, ob es noch weitere Bezugsquellen gab.“ Der 20-Jährige ist geständig, er wurde angezeigt.
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