Sturzbäche und Hangrutsche nach Gewittern
Eine Flut an Notrufen erreichte am Samstagabend als Folge der schweren Unwetter die Leitstelle Tirol. Allein bis Mitternacht gab es 358 Feuerwehreinsätze. Mehr als 1000 Helfer waren erforderlich. "Ich danke den Einsatzkräften für ihren unermüdlichen Einsatz. Auf unsere Feuerwehren ist im Ernstfall immer Verlass", sagt Tirols Sicherheitsreferent Josef Geisler.
Vor allem im Großraum Innsbruck kämpften Feuerwehrleute gegen die Wassermassen. Im Stadtteil Hötting wurden zahlreiche Keller und Tiefgaragen überschwemmt.
Das Wasser stand kurzfristig zum Teil meterhoch in den Häusern, und auf den Straßen rannen Bäche talwärts. Auch das Außerfern und der Bezirk Innsbruck-Land waren stark betroffen. Nach einem Hangrutsch in Polling gab es Probleme mit der Trinkwasserversorgung, weil diese vom Berg kommt. Sonntagvormittag konnte sie wieder hergestellt werden. Der Ortsteil Pollingberg war vorübergehend sogar ohne Strom.
Unwetter und Geröll legten außerdem die Mittenwaldbahn zwischen Seefeld und Innsbruck lahm. Dort musste ein Schienenersatzverkehr eingerichtet werden. Ähnlich sintflutartig fielen die Regenfälle im Oberpinzgau (Salzburg) aus. Bäche traten über die Ufer und auch Hänge kamen ins Rutschen. In Mittersill wurde sogar der Hochwasserschutz aktiviert, weil die Salzach die Alarmgrenze erreicht hatte. Am stärksten betroffen war aber Uttendorf, wo Gewitter mit Hagel großen Schaden anrichteten.
Für Sonntagabend kündigten die Meteorologen neuerlich Unwetter an und auch heute, Montag, kann es im Westen Regenschauer geben.
Ertrunkene Schwimmer
Die heißen Temperaturen untertags haben am Wochenende die Menschen in die Schwimmbäder und zu den Seen gelockt. Dabei kam es auch zu Todesfällen und schweren Unfällen. Im Ossiacher See (Kärnten) ertrank eine 53-Jährige aus St. Veit an der Glan. Im Hallstätter See (OÖ) ertrank ein 27-jähriger Chinese. In Rechberg (OÖ) ging ein 76-Jähriger aus Amstetten unter. Reanimationsversuche blieben erfolglos. Im Bodensee verlor eine 44-Jährige das Bewusstsein, sie konnte Wiederbelebt werden. In Weiz (Steiermark) sprang ein Badegast einem Zehnjährigen auf den Kopf und verletzte ihn schwer. Der Erwachsene flüchtete.
Der Sommer bleibt Österreich in den nächsten Tagen erhalten, auch wenn das Wetter vor allem in den westlichen Landesteilen labiler wird. Laut Prognose der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) vom Sonntag gibt es zum Wochenbeginn leichten Störungseinfluss. Die Temperaturen bleiben aber vor allem im Osten und Südosten um 30 Grad.
Die Details: Am Montag gibt es vor allem im Westen vermehrt dichte Wolken, es gehen erneut Regenschauer und teils auch Gewitter nieder. Weiter nach Osten zu scheint mehr und mehr die Sonne, Gewitter sind aber vor allem im Salzburgerraum bis zum westlichen Niederösterreich zu erwarten. Ganz im Osten gibt es Gewitter erst in der Nacht auf Dienstag, tagsüber dominiert hier der Sonnenschein. Weitgehend ungestört bleibt es im Süden. Der Wind weht schwach bis mäßig aus Südost, gegen Abend dreht er immer mehr auf Nord. Die Frühtemperaturen liegen bei 13 bis 20 Grad, die Tageshöchsttemperaturen erreichen im Westen nur noch an die 23 Grad, im Osten und Süden erneut bis zu 31 Grad.
Am Dienstag gibt es vor allem im Westen und im Norden mehr Wolken als zuletzt. Es muss auch mit dem einen oder anderen Regenschauer gerechnet werden. Im Osten und Süden hingegen scheint die Sonne deutlich länger, wobei vor allem im Süden die Gewitterneigung höher ist als zuletzt. Der Wind weht meist schwach aus nördlichen Richtungen. Die Frühwerte erreichen 14 bis 18 Grad, die Tageshöchsttemperaturen je nach Sonne 20 bis 28 Grad, mit den tiefsten Werten im Westen und den höchsten im Osten und Südosten.
Am Mittwoch ist es in den ersten Stunden oft noch sonnig, dann bilden sich Quellwolken. Diese türmen sich vor allem im Bergland und teils auch im Süden, einige Regenschauer und Gewitter folgen. Sonst bleibt es trocken, den meisten Sonnenschein gibt es im Norden und Osten. Der Wind weht nur schwach bis mäßig und kommt aus unterschiedlichen Richtungen. In der Früh hat es zwischen elf und 17 Grad, tagsüber 23 bis 29 Grad.
Am Donnerstag wird die sommerliche Warmluftmasse mit der Sonneneinstrahlung am Vormittag wieder aktiviert und Quellwolken bilden sich, vorwiegend zunächst im Bergland. Bis zum Nachmittag entwickeln sich oft Schauer- und Gewitterzellen, einige dürften später dann auch über den Norden und Osten ziehen. Eine deutlich geringere Gewitterneigung gibt es im Süden und Südosten. Es weht schwacher bis mäßiger Wind aus überwiegend südlichen Richtungen. Die Frühtemperaturen bewegen sich um elf bis 18 Grad, tagsüber steigen sie auf 24 bis knapp 30 Grad.
Oft sehr sonniges Wetter bringt der Freitag in Österreich. Mit labil geschichteter Warmluft steigt in den Nachmittagsstunden erneut die Neigung zu Wärmegewittern, die meisten werden wieder im Bergland zu erwarten sein. Der Wind weht abseits von den Gewittern oft schwach, nur entlang der Tauern kann der Wind aus Südwest etwas auffrischen. Die Frühwerte liegen bei 13 bis 18 Grad und steigen tagsüber bis auf 25 bis 31 Grad an.
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