Studie: Weniger Fäkalien in der Donau nachgewiesen
Auf 2.857 Kilometern erstreckt sich die Donau und ist damit der zweitlängste Fluss in Europa. Alle sechs Jahre wird der Strom einer genauen Untersuchung unterzogen. Die weltweit umfangreichste Studie zur Qualität eines Flusses zeigt nun, dass die Donau in gutem Zustand ist. Bei der Qualität der Lebensräume der Tiere besteht aber weiterhin Verbesserungspotenzial.
Im Zuge des „Fourth Joint Danube Survey“ wurden 2.400 chemische Substanzen gezielt analysiert, davon wurden 580 im Wasser festgestellt. Die Grenzwerte werden allerdings nur an einigen Stellen überschritten. Ganz allgemein kann festgestellt werden, dass sich der Zustand der Donau im Vergleich zur letzten Untersuchung verbessert hat.
Das zeigt auch die Überprüfung nach der Belastung durch Fäkalien. Seit 2013 haben diese abgenommen. Das liege in erster Linie daran, dass es mittlerweile mehr Kläranlagen gäbe, sagt Alexander Kirschner, Studien-Teamleiter des Bereichs Mikrobiologie, im Gespräch mit dem KURIER.
Das betreffe vor allem den Unterlauf der Donau. Bulgarien, Rumänien und Ungarn seien bisher ungeklärt gewesen. „In Serbien ist die Situation nach wie vor sehr schlecht. Da rinnen die Abwässer direkt in die Donau hinein, sodass alle Schadstoffe ungereinigt in der Donau zu finden sind“, sagt Kirschner. Es gäbe aber Anstrengungen, dort künftig ebenso Verbesserungen zu erzielen. „Denn in Serbien gibt es gar keine Kläranlagen. Man sieht eine massive Belastung. Sogar das Coronavirus kann man dort nachweisen, weil die Abwässer direkt in die Donau reinlaufen“, so Kirschner.
Mikroplastik
Besonders an der Untersuchung, die von 2019 bis 2020 durchgeführt wurde, ist, dass das Vorkommen von Mikroplastik im Donausediment und in Muscheln erstmals derartig umfangreich untersucht worden ist. Daher gibt es hier auch noch keine Vergleichsdaten. Mikroplastik-Partikel sind zwar nur in geringer Konzentration, jedoch überall gefunden worden.
Fehlende Daten
Ob das im Vergleich zu anderen Flüssen viel oder wenig ist, könne man aber, so Kirschner, noch nicht sagen. Dafür brauche es mehr Daten. Für Ministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP), die im Bund für Wasserwirtschaft zuständig ist, ist das ein klarer Auftrag, in allen Ländern dagegen aktiv zu werden, und bestätige sie in den Maßnahmen gegen Plastikverschmutzung.
Der für Wasserstraßen zuständige Staatssekretär Magnus Brunner (ÖVP) spricht sich zudem für die Erhaltung der Donau als Naturraum aus. „Die Donau ist in einem international guten Zustand. Wir nehmen die Verbesserungspotenziale dennoch sehr ernst und wollen uns kontinuierlich verbessern.“
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