Stromausfälle und umgestürzte Bäume: Sturm forderte die Feuerwehr

Stromausfälle und umgestürzte Bäume: Sturm forderte die Feuerwehr
Besonders heftig war das Unwetter in Tirol. Aber auch im Osten des Landes rückten die Einsatzkräfte hunderte Male aus.

Eine Gewitterfront hat mit orkanartigen Böen in der Nacht auf Mittwoch vor allem in der Westhälfte Österreichs für Schäden und zahlreiche Feuerwehreinsätze gesorgt. Betroffen waren Vorarlberg, Tirol, Salzburg und Oberösterreich. Die Ausläufer waren bis ins westliche Niederösterreich zu merken. Insgesamt sieben Verletzte gab es in Salzburg und Niederösterreich. Heute muss man mit weiteren Unwettern rechnen.

➤ Prognose: So wird das Wetter diese Woche

In Vorarlberg führte die angekündigte Gewitterfront ab Dienstagabend zu mehr als 50 Feuerwehreinsätzen. Bei Windspitzen von über 90 km/h wurden zahlreiche Bäume entwurzelt und Straßen verlegt, informierte die Rettungs- und Feuerwehrleitstelle (RFL) auf APA-Anfrage.

Wasserbedingte Einsätze blieben vorerst aus, hieß es. Die erste Gewitterfront zog gegen 22.20 Uhr über das Rheintal und beeinträchtigte nach Angaben der Polizei den Verkehr auf der Rheintautobahn (A14). Zwischen den Auf- und Abfahrten Bregenz-Weidach und Hohenems wurden in beiden Fahrtrichtungen insgesamt drei Bäume auf die Fahrbahn gedrückt.

Im Baustellenbereich zwischen Dornbirn-Süd und Dornbirn-Nord schleuderte der Sturm Verkehrsschilder durch die Luft. In Richtung Deutschland war die Abfahrt Hohenems bis 22.50 Uhr aufgrund von Aufräumarbeiten gesperrt. In Mellau im Bregenzerwald wurden auf einem Parkplatz Autos durch umgestürzte Bäume beschädigt. Am frühen Mittwochvormittag waren alle Straßen wieder befahrbar.

Laut Aufzeichnungen der GeoSphere Austria erreichten die Sturmböen am Dienstagabend Geschwindigkeiten von über 90 km/h am exponierten Rohrspitz, in Bregenz waren es über 60 Kilometer pro Stunde, in Dornbirn, Feldkirch und Bludenz über 50. Kurz vor Mitternacht beruhigte sich das Wettergeschehen, ehe sich gegen 6.00 Uhr das nächste Gewitter über dem Rheintal entlud. Erneut wurden Windspitzen von bis zu 50 km/h verzeichnet. Bis kurz nach 7.00 Uhr verzeichnete die RFL 53 Feuerwehreinsätze.

Bereits vor Mitternacht war ein Unwetter mit Sturmböen über die Landeshauptstadt Innsbruck hereingebrochen. Laut Stadt wurden mehr als 50 Einsätze registriert. Dabei handelte es sich hauptsächlich um umgestürzte Bäume, Bauzäune und Straßenschilder, abgebrochene Äste und Wasserschäden.

Auch in Tirol hielt die Unwetterfront mit Starkregen und Sturmböen die Einsatzkräfte in der Nacht auf Mittwoch auf Trab. Es kam zu über 300 Alarmierungen, an die 100 im Bezirk Schwaz und 50 in der Landeshauptstadt Innsbruck. Großteils hatte man es mit umgestürzten Bäumen, heruntergerissenen Ästen und beträchtlichen Stromausfällen zu tun.

Das Unwetter setzte auch das Stromnetz in Mitleidenschaft, die Störtrupps des landeseigenen Netzbetreibers Tinetz befanden sich im Dauereinsatz. Zur Spitzenzeit waren in der Nacht rund 14.000 Netzkunden bzw. über 300 Trafostationen in 22 Gemeinden betroffen, hieß es. Mittwochfrüh waren es dann nur mehr rund 550 Kunden. In der Nacht waren auch die beiden 110-kV Leitungen bei Kirchbichl im Unterland ausgefallen. Dadurch waren die Umspannwerke Brixen und Hopfgarten im Brixental betroffen. An der Störung wurde vorerst noch gearbeitet.

Auf der Höhenstraße wurde ein Wasserhydrant abgerissen, worauf eine erhebliche Menge Wasser austrat. Auch offen stehende Türen von Lebensmittelgeschäften seien gemeldet worden, hieß es aus dem Büro von Vizebürgermeister Johannes Anzengruber (ÖVP).

In Reith im Alpbachtal (Bezirk Kufstein) stürzten indes gegen 1.00 Uhr mehrere Felsbrocken auf die Brucker Straße (L294) und beschädigten dabei ein Gebäude. Da weitere Felsstürze drohten, wurden mehrere Gebäude evakuiert und die Straße vorerst gesperrt, hieß es von der Exekutive.

Segelboot trieb in Salzburg ab

Ein heftiger Sturm ist in der Nacht auf Mittwoch über den Norden von Salzburg gezogen. Das Unwetter hat zahlreiche Schäden vor allem in der Stadt Salzburg, im Flachgau und im Tennengau verursacht. Rund 800 Feuerwehrleute von 35 Feuerwehren rückten zu 300 Einsätzen aus, wie das Landesfeuerwehrkommando berichtete. Ersten Informationen zufolge wurden keine Personen verletzt. Die starken Windböen haben vorwiegend Bäume entwurzelt und Äste abgerissen.

Das Unwetter erreichte Salzburg kurz vor 1.00 Uhr. Auf dem Kolomansberg wurden Windspitzen von rund 140 km/h gemessen. Bei den Feuerwehren gingen zahlreiche Alarme ein. Schwerpunkt der Einsätze waren umgestürzte Bäume. Auf einem Campingplatz im Salzburger Stadtteil Sam wurden dadurch Fahrzeuge und Wohnwägen beschädigt.

Am Wallersee im Flachgau hatte der Sturm ein unbesetztes Segelboot mitsamt des Bojengewichts abgetrieben. Da zunächst unklar war, ob sich Personen darin aufhielten, wurden zahlreiche Einsatzkräfte alarmiert. Mitglieder der Wasserrettung haben das Boot um 1.30 Uhr geborgen, wie Markus Gewolf von der Salzburger Wasserrettung informierte.

Die meisten Schäden konnten noch in der Nacht behoben werden. Die nächste Gewitterfront soll in Salzburg bereits heute gegen Mittag eintreffen.

Stromausfälle und umgestürzte Bäume: Sturm forderte die Feuerwehr

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Stromausfälle in Oberösterreich

Dass es auch in Oberösterreich derartig wettert, wurde so eigentlich nicht prognostiziert. In der Nacht auf Mittwoch sind die Feuerwehren des Landes etwa 500 Mal ausgerückt. Bis auf den Süden war beinahe das ganze Bundesland von den Unwettern betroffen.

Bei einer Sturmgeschwindigkeit von mehr als 100 km/h war einer der Haupteinsatzgründe, dass einzelne Dächer abgedeckt wurden. Auch viele umgestürzte Bäume mussten beseitigt werden. In Wels stürzten mehrere Bäume auch auf geparkte Autos. In Enns wurde durch den Sturm eine Stromleitung beschädigt und es kam in einer kleineren Firma zu einem Brand. In einigen Gebieten kam es zudem zu Stromausfällen.

Auch für heute Mittwoch gibt es wieder eine Unwetterwarnung, im Landesfeuerwehrkommando Oberösterreich wurde daher aufgestockt, um gerüstet zu sein.

Stromausfälle und umgestürzte Bäume: Sturm forderte die Feuerwehr

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Motorradfahrer in Niederösterreich verletzt

Die Sturmfront hat im Bezirk Amstetten den Einsatz von 15 Feuerwehren gefordert. Nach Angaben des Bezirkskommandos mussten zahlreiche Gegenstände, Bäume und Äste von den Straßen entfernt werden. In Neuhofen a. d. Ybbs wurde einer Aussendung zufolge ein Motorradfahrer aufgrund eines umgestürzten Baumes verletzt. Der laut Notruf NÖ 18-Jährige wurde ins Landesklinikum Amstetten transportiert. In Haag seien auch Fahrzeuge beschädigt worden.

Aufregung herrschte am Ufergebiet der Donau am Ennskanal, wo angenommen worden war, dass vier ausländische Urlauber in Not geraten und vom schnell steigenden Wasser eingeschlossen seien. Die Feuerwehr St. Pantaleon wurde alarmiert. Nach einer Suche gab es allerdings Entwarnung. Die betroffenen Personen brachten sich auf oberösterreichischem Gebiet selbst in Sicherheit. Es habe sich um Kajakfahrer gehandelt, teilte Notruf NÖ mit.

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