Flughafen: „Merkel soll Machtwort sprechen“
Wir heben das nicht mehr, jetzt müssen die Chefs ran“, äußerte Bürgermeister Heinz Schaden (SPÖ) bei einer Krisensitzung mit hochkarätiger Besetzung am Mittwoch die Sorge um den Salzburg Airport. Weil die geplante Lärmschutzverordnung des deutschen Verkehrsministers Peter Ramsauer (CDU) das Aus für den Flughafen bedeuten könnte, gehen Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Tourismus und Kultur gemeinsam auf die Barrikaden.
Sie appellieren an die Regierungen in Wien und Berlin, den Flughafen zu retten: „Jetzt kann es nur ein Machtwort von Angela Merkel geben“, sagte Schaden. Bundeskanzler Werner Faymann solle mit der deutschen Kanzlerin verhandeln. Von dem geplanten Gesprächstermin zwischen Verkehrsministerin Doris Bures (SPÖ) und ihrem deutschen Kollegen Ramsauer am 5. Dezember in Brüssel erwarte man sich nicht viel: „Ramsauer ist so einzementiert, dass er ohne Gesichtsverlust nicht mehr herauskommt.“
Botschaft ist involviert
Das drohende Aus sei schließlich kein regionales, sondern ein nationales Problem und betreffe auch Bayern, betonte Gemeindebund-Präsident Helmut Mödlhammer (ÖVP). So fliegen für die Festspiele im Sommer 4000 Gäste ein. Die Region Ski Amadé setzt jährlich 30 Millionen Euro mit Flugurlaubern um. Die Porsche Holding macht ihr Wachstum ebenfalls vom Airport abhängig. Nicht zu vergessen: Am Flughafen sind 1500 Mitarbeiter beschäftigt – ein Drittel davon kommt aus dem bayerischen Raum, erklärte Flughafen-Betriebsrat Norbert Gruber.
Jetzt dürfte sich auch das Außenministerium eingeschaltet haben: Laut Sprecher Martin Weiss wurde der Botschafter in Berlin Ralph Scheide beauftragt, die Causa mit den zuständigen Stellen zu besprechen. „Es wird auf allen Ebenen mobilisiert. Das ist eine wichtige Angelegenheit für ganz Österreich.“
Wie berichtet, will der deutsche Verkehrsminister eine Lärmschutzverordnung für die bayrischen Anrainer durchsetzen. Flugzeuge dürften den Airport dann nur noch über den Süden Salzburgs anfliegen. Die sichere Route im Norden wäre nur in Ausnahmefällen erlaubt.
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