Straßentunnel in Dürnstein: Angst vor Total-Blockade
Erstaunlich gut funktioniert bisher die Umleitung der Autos vom gesperrten Straßentunnel in Dürnstein in der Wachau auf die provisorische Ausweichstrecke: Den Treppelweg am Donauufer. Allerdings: Immer wieder versuchen Schwerfahrzeuge, sich trotz Fahrverbots durchzuschummeln.
Die Sorge der Wachauer ist, dass zwei überdimensionierte schwarze Schafe an der Engstelle zusammen kommen und in der Hauptverkehrszeit alles steht.
Riskant
„Die Situation ist heikel. Der Treppelweg ist ja nicht auf so schwere Fahrzeuge ausgelegt. Die Strecke könnte zu schnell leiden. Wenn die repariert werden muss, gibt es gar keine Durchfahrt mehr“, sorgt sich etwa Alfred Fürtler aus Dürnstein, der die Situation beobachtet. Er fürchtet, dass die Umleitung früher oder später blockiert sein wird. „Dann gibt es kein Vor und kein Zurück, wenn zwei Laster aneinander nicht vorbei fahren können, weil sich dahinter alles staut“, sagt er.
Derzeit sind Linienbusse die einzigen großen Fahrzeuge, die neben Pkw den Treppelweg mit seiner Ampelregelung nutzen dürfen.„Wir kontrollieren das immer wieder, können aber nicht nur dort stehen“, meint ein Polizeibeamter. Polizisten haben bisher mehrmals Lastwagenlenker erwischt, die versucht haben, die Wachau als Abkürzung zu nutzen. Bei ausländischen Lenkern wird zusätzlich zum Mandat eine Sicherheitsleistung verlangt.
„Sogar Reisebusse haben es schon versucht. Einer der Lenker hat zugegeben, dass er das Fahrverbot ignoriert hat, um die Fahrgäste Dürnstein fotografieren zu lassen. Das Mandat hat er achselzuckend entgegen genommen“, berichtet ein Beamter.
Hoffen auf Verbesserung
Manche Wachauer hoffen nun, dass die aktuelle Situation sich günstig auf die Zeit nach Ende der Tunnelbaustelle im Frühjahr auswirken wird. Denn grundsätzlich gilt ein Durchfahrtsverbot durch für Schwerfahrzeuge – außer Ziel- oder Quellverkehr. Aber auch das wird dem Vernehmen nach nicht immer eingehalten.
„Wegen der Tunnelsperre ist es derzeit besser. Zuletzt hat die Zahl der Laster wieder stark zugenommen“, meint Hotelier Franz Pfeffel vom gleichnamigen Hotel in Dürnstein. Die Hoffnung, dass sich langfristig etwas ändert, hat er nicht. „Den meisten ist die ersparte Maut wichtiger. Erst wenn jemand mehrmals gestraft wird, wirkt es“, seufzt Pfeffel.
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