Störaktion bei Pride-Parade in Klagenfurt: Identitäre bekennen sich

Pride parade in Jerusalem
Auf Telegram prahlt die Identitäre Bewegung mit einer Störaktion. Der Verfassungsschutz ermittelt.

Es hätte ein Fest des friedlichen Miteinanders werden sollen.

Am Samstagnachmittag zogen 1.000 Teilnehmer der Pride-Parade durch Klagenfurt, als drei unbekannte Vermummte ein etwa zehn bis 15 Meter langes Transparent mit der Aufschrift "#KEINE-PRIDEPARADE" vom Dach der City Arkaden enthüllen.

Laut Polizei zündeten die Vermummten dabei Bengalen und warfen auch noch Flugblätter mit der Überschrift "#KEINE-PRIDEPARADE" in die Menge der Regenbogenparade.

Bekennerpost auf Telegram

Nun gibt es erste Hinweise, wer hinter der Störaktion stecken dürfte. Identitäre Aktivisten bekannten sich bereits am Sonntag in einschlägigen Telegram-Kanälen zu der Aktion. Darin wird auch ein Verbot von Pride-Paraden gefordert, keine Zurschaustellung von Regenbogensymbolik und die Förderung einheimischer Familien.

Die Pride war nicht zuletzt durch den möglicherweise vereitelten Anschlag auf die Regenbogenparade in Wien, am 17. Juni, in die Schlagzeilen geraten. 

Ob es sich wirklich um Identitäre, oder einen Ableger der Bewegung, die sogenannten „Die Österreicher – DO5“, die aus der Identitären-Bewegung enstanden sind, handelt, ist unklar.

Beide Gruppen verbinden teils die selben Mitglieder, die selbe Hierarchie und das selbe Gedankengut. Oft aus dem Rechtsextremismus abgeleitet: Gegen Migranten, gegen Andersdenkende, gegen den Staat und seine Demokratie, der für die Bürger eine Gefahr darstellt. 

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Den Post der Pride-Gegner von Klagenfurt haben übrigens bereits fast 18.000 Menschen gesehen. Der Verfassungsschutz ermittelt. Vonseiten der Landespolizeidirektion Kärnten heißt es: "Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren. Und zwar in alle Richtungen", sagt Pressesprecherin, Waltraud Dullnigg.

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