Stimmungsschwankung nach "Mini-Jetlag"

Senioren, Kinder und Menschen mit Schlafstörungen tun sich mit der Stunden-Verschiebung schwer.

In der Nacht auf Sonntag wurden Uhren um eine Stunde zurückgestellt. Die Effizienz ist fraglich. Viele freuten sich über die Umstellung auf die Winterzeit. Schließlich bekamen wir eine Stunde Schlaf geschenkt. Denn am Sonntag, den 25. Oktober, wurden in der Nacht die Uhren europaweit um eine Stunde, von drei auf zwei Uhr Früh zurückgestellt.

In der Regel haben sich die meisten Menschen nach ein bis zwei Tagen an die Umstellung gewöhnt. Doch Senioren, Kinder und Menschen mit Schlafstörungen tun sich mit der Stunden-Verschiebung schwer. Bei ihnen kann die Gewöhnungsphase bis zu einer Woche dauern, warnen Schlafmediziner. Dieser "Mini-Jetlag" provoziert Müdigkeit, Erschöpfung und Stimmungsschwankungen. Der Körper verbraucht durch die Umstellung der "inneren Uhr" mehr Energie. Im Extremfall drohen sogar Herz-Kreislauf-Probleme.

Apropos Energie: Die Einführung der Winter-/Sommerzeit im Jahr 1981 wurde mit der Einsparung von Energie argumentiert. Doch die Sinnhaftigkeit wird europaweit von Experten bezweifelt. Es wird angenommen, dass durch längere Abend- und Nachtaktivitäten der Bevölkerung sogar mehr Energie verbraucht wird. Zwar reduziert sich in den Sommermonaten durch die längere Helligkeit der Lichtkonsum (Strom), im Frühjahr und Herbst muss in den Morgenstunden jedoch verstärkt geheizt werden.

Im EU-Parlament formieren sich die Gegner der Zeitumstellung, darunter Österreichs VP-Abgeordnete. "Die heuer auslaufende Regelung darf nicht einfach ungefragt verlängert werden, sondern muss auf ihre Effizienz überprüft werden", forderte Abgeordneter Heinz K. Becker in Brüssel. Auch EU-Kommissionspräsident Juncker kündigte an, EU-Regelungen alle drei bis fünf Jahre auf ihre Wirksamkeit zu überprüfen.

Parallel zu gesundheitlichen Irritationen führt die Umstellung, so eine Studie der Wiener Städtischen Versicherung, zu Problemen im Straßenverkehr. In der ersten Woche passieren in Österreich 12 Prozent mehr Unfälle.

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