Steuerfahndung klopfte bei Bordellen an

ARCHIV -- ZUM ENTSCHEID DER EIDGENOESSICHEN RAETE BETREFFEND SEXUELLER AUSBEUTUNG STELLEN WIR IHNEN AM DIENSTAG, 10. SEPTEMBER, FOLGENDES ARCHIVBILD ZUR VERFUEGUNG: Prostituierte bieten sich auf dem Strassenstrich an am Sihlquai in Zuerich, am Dienstag, 10. April 2010. (KEYSTONE/Alessandro Della Bella)
Zwei Bordellbetreiber und ein Gastronomie-Betrieb sollen 7,2 Millionen Euro hinterzogen haben.

Auch die Finanz hat ein Auge auf das Rotlicht – das mussten nun zwei Bordellbetreiber feststellen. Bei einer zweitägigen Razzia wurden ihre Etablissements in Wien, Niederösterreich, Salzburg und Tirol von der Steuerfahndung gründlich gefilzt. Die Verdächtigen und ein Gastronomie-Betrieb, der die Lokale mit Getränken versorgte, sollen insgesamt 7,5 Millionen Euro an Steuern hinterzogen haben.

Schon bei den vergangenen Steuerprüfungen der Betriebe schöpften die Fahnder Verdacht. Schlussendlich gab es noch einen Hinweis eines Rotlicht-Mitbewerbers, dass in den fünf Lokalen nicht alles mit (steuer)rechten Dinge zugehen würde. Konkreter Vorwurf: Es sollen unter der Hand Eintrittsgelder kassiert und Zimmer vermietet worden sein. Zudem sollen die Einnahmen aus dem Getränkeverkauf in Millionenhöhe nicht in der Buchhaltung vermerkt, also „schwarz“ eingenommen worden sein.

In der vergangenen Woche schwärmten die Steuerfahnder aus. Sie statteten den Betrieben (Sauna-Clubs, Table-Dance-Bars und Bordelle) und auch dem Gastronomie-Betrieb einen unangekündigten Besuch ab. Gleichzeitig wurden auch die Wohnungen der Tatverdächtigen durchsucht.

Beschlagnahmt

85 Mitarbeiter der Steuerfahndung waren mit Unterstützung von 36 Polizeibeamten im Einsatz. Und sie wurden fündig. Sichergestellt wurden zwei Sparbücher mit Guthaben in der Höhe von 130.000 Euro. Zusätzlich beschlagnahmten sie 75.000 Euro Bargeld.

Seit 2007 sollen die Beschuldigten die Einnahmen schwarz kassiert haben. die Unterlagen werden von der Finanz noch ausgewertet. Die beiden Bordell-Betreiber und drei Geschäftsführer des Gastro-Betriebes wurden wegen des Verdachts auf Steuerhinterziehung angezeigt.

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