Steirer seit 2003 abgängig: 1.500 Euro für Hinweise

Der Fall Hubert Schmied wird neu aufgerollt.
Bundeskriminalamt führt weitere Ermittlungen zu verschwundenem Gastwirt. Fall demnächst bei "Aktenzeichen XY... ungelöst"

Hubert Schmied war ein Lebemann. Ein ehemaliger Fernfahrer, der im steirischen Ort Seebach das Campingstüberl gepachtet hatte, gerne über den Durst trank und die Dienste von Prostituierten in Anspruch nahm. In eine Frau verliebte er sich – die Ungarin hieß Annemarie. Doch die war mit dem Betreiber eines Bordells liiert, außerdem passten zwei Zuhälter auf sie auf. Aus der Liebesgeschichte wurde nichts.


Am 17. Oktober 2003 war Hubert Schmied, von seinen Freunden „Husch“ genannt, plötzlich weg. „Husch war sehr bekannt in der Region“, sagt Kurt Linzer, Cold-Case Chefermittler im Bundeskriminalamt. „Aber wir wissen nicht, wo er an diesem Tag hingefahren ist. Auch das Auto, ein schwarzer Audi 80, ist weg.“


Aktenzeichen XY ungelöst

1500 Euro wurden für zielführende Hinweise ausgelobt. Am kommenden Mittwoch wird der Fall außerdem in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY ungelöst“ (20.15 Uhr) präsentiert.


Minutiös haben die Ermittler die letzten Stunden des Mannes aufgearbeitet. Am Tag vor seinem Verschwinden war der damals 40-Jährige mit seinem Wagen in einer Werkstatt. Plötzlich klingelte sein Handy. „Ich muss wegfahren“, erklärte Husch aufgeregt. Wer der Anrufer war, ist unbekannt.


Im Anschluss fuhr Schmied zu einem Bekannten, mit dem er Bier trank. Danach kehrte er in einem Wirtshaus ein, in dem er bis Mitternacht saß. Der nächste Weg führte ihn in die Emanuelle-Bar in Bruck/Mur. Um 6.23 Uhr ging er zum Bankomat, hob 500 Euro ab, ehe er in seine Wohnung zurückkehrte, um sich umzuziehen und in sein Stüberl zu fahren.

Steirer seit 2003 abgängig: 1.500 Euro für Hinweise
Cold Case, Hubert Schmied, Vermisst

Ein Ermittler schildert: „Er hat die Börse des Stüberls und die Einkaufsliste mitgenommen. So wie jeden Freitag – da ist er immer einkaufen gefahren.“ Er fuhr mit seinem Audi auf der B20 in Richtung Bruck/Mur. Auf Höhe Jauring wurde er um 8.15 Uhr zuletzt gesehen – von seiner Nichte. Beim Großhändler in Bruck, der nur wenige Kilometer entfernt war, kam er aber nie an.


Offene Fragen

Etwas muss also dazwischengekommen sein. „Wir müssen wissen, wohin er gefahren ist. Nach Wien? Ungarn? Graz?“, hofft Ermittler Linzer auf Hinweise. Husch könnte auch (Rotlicht-)Lokale in anderen Städten besucht haben. Unklar ist auch, wo sein Audi 80 mit dem Kennzeichen BM 713AU geblieben ist.
Hinweise an 01/24836 -985025.

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