Wieder sieben Monate Haft für Kartnig

Ex-SK Sturm Graz-Präsident Hannes Kartnig wurde erneut verurteilt.
Ex-Sturm-Präsident erhielt zu vier Jahren Gefängnis noch eine Zusatzstrafe wegen Betruges. Nicht rechtskräftig.

Ich bin eh schon vernichtet und menschlich am Ende“, sagte Hannes Kartnig im Schlusswort und seufzte tief, ehe er um ein mildes Urteil bat. Doch es setzte gestern, Dienstag, erneut eine unbedingte Haftstrafe für den 63-Jährigen: Weitere sieben Monate, dieses Mal wegen Betrugs an Bundesliga und steirischem Fußballverband. Wegen manipulierter Ticketabrechnungen des SK Sturm sollen ihnen 72.000 Euro an Mitgliedsbeiträgen vorenthalten worden sein:

Der Ex-Sturm-Sekretär, der die falschen Abrechnungen gestand und den Ex-Präsidenten schwer belastete, kam mit fünf Monaten bedingt davon.

Zu wenig bezahlt

Die Einnahmen aus dem Kartenverkauf seien zwischen 1998 und 2004 um 2,5 Millionen Euro geringer dargestellt worden, als sie tatsächlich waren, rechnete Gutachter Fritz Kleiner vor. Zwei Prozent dieser Erlöse stünden Bundesliga und Fußballverband zu, über die Jahre gerechnet ergäbe sich damit das Minus von 72.000 Euro in den Kassen der Verbände.

Für Staatsanwalt Johannes Winklhofer ist das „kein kleiner Betrug“: Er sei fest davon überzeugt, dass der Präsident selbst den Sekretär angewiesen haben, die Abrechnungen zu manipulieren. „Die Drecksarbeit hat er andere machen lassen.“ So sollte die Herkunft jenes Schwarzgeldes verschleiert werden, mit dem Spieler bezahlt wurden.

Kartnig blieb jedoch dabei: Er habe nicht gewusst, was in den Abrechnungen stehe. „Ich habe gewusst, dass es Schwarzzahlungen gegeben hat, aber dass der Verband geschädigt worden ist, nicht.“ Er habe gestanden, was er verschuldet habe. „Ich kann nichts gestehen, was ich nicht getan habe. Aber ich weiß, dass jeder gegen mich ist.“
Sein Verteidiger Roland Kier monierte Realitätsverweigerung beim Ankläger: Bei einem so großen Verein wie Sturm könne es nicht nur einen Verantwortlichen gegeben haben. „Aber laut Staatsanwalt war alles Böse der Herr Kartnig.“

OLG entscheidet

Rechtskräftig ist die neue Strafe für Kartnig noch nicht. Vor einer Woche fasste er nämlich wegen Betrugsversuchs am Land Steiermark vier Jahre und ein Monat unbedingter Haft aus: Es ging um das Ansinnen, eine Haftungsübernahme für einen Millionenkredit zu bekommen. Doch über diese Strafhöhe muss das Oberlandesgericht entscheiden, erst danach kann auch über das gestrige Strafmaß endgültig befunden werden.

Rechtskräftig sind bisher nur 15 Monate Haft sowie 5,5 Millionen Euro Geldstrafe wegen Abgabenhinterziehung; sollte Kartnig diese Summe nicht aufbringen können, gibt es statt dessen weitere 15 Monate Gefängnis. Fünf Wochen lang durfte der Steirer die Strafe bekanntlich im elektronisch überwachten Hausarrest verbüßen, doch das Recht auf Fußfessel verlor er nach Besuchen in der Grazer Oper und einem Wiener Restaurant. Bei den neuen Urteilen sprach das Gericht ausdrücklich ein Fußfesselverbot aus.

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