Steiermark: Frau nach Einnahme von Entwurmungsmittel auf Intensivstation

Steiermark: Frau nach Einnahme von Entwurmungsmittel auf Intensivstation
Eine Frau, die ein Pferde-Entwurmungsmittel eingenommen hat, braucht jetzt intensivmedizinische Behandlung.

Nach der Einnahme eines Mittels zur Entwurmung von Pferden liegt eine Frau auf der Intensivstation eines oststeirischen Krankenhauses. Einen Bericht des ORF bestätigte ein KAGes-Sprecher am Donnerstag. Von der WHO bis hin zu Apothekern wird vor Selbstmedikation bei einer Corona-Infektion gewarnt. Zuletzt hatte auch der Arzneimittelhersteller MSD eindringlich davon abgeraten, Ivermectin, ein Präparat gegen Parasiten, bei einer Infektion mit dem Coronavirus zu nehmen.

Mittel gegen Parasiten

Dass die Frau tatsächlich Ivermectin genommen habe, wurde der APA indes nicht bestätigt. Dieses Entwurmungsmittel - es wird hauptsächlich als Tiermedizin gegen Parasiten im Körper eingesetzt - wurde erst in den USA und von dort überschwappend auch in Europa von Impf-Verweigerern und Covid-Leugnern in sozialen Medien als probat gepriesen. Offenbar wird es in hohen Dosen genommen.

In der Steiermark hat es bisher nur vereinzelt Menschen gegeben, die sich Entwurmungsmittel beschaffen wollten. Wie Gerhard Kobinger von der Steirischen Apothekerkammer laut Medien sagte, hatten Kunden - hauptsächlich aus dem benachbarten Ausland - Rezepte vorgewiesen. Man habe versucht, ihnen die Einnahme solcher Mittel auszureden, so Kobinger. Ein von einem österreichischen Arzt ausgestelltes Rezept sei ihm noch nicht untergekommen, so der Präsident der steirischen Apothekerkammer.

Hohe Dosen können bis zum Koma führen

Helmut Schiel von der Vergiftungsinformationszentrale der Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) warnte vor einer Eigentherapie mit dem Krätze- und Entwurmungs-Medikament. Ivermectin reichere sich bei mehrmaliger Einnahme im Körper an. Überdosierungen können sich auf das Nervensystem - Schiel spricht von Kribbeln in den Beinen und verschwommenem Sehen - sowie auf das Magen-Darm-System auswirken. Höhere Dosen können zu Benommenheit bis zum Koma oder Herzproblemen führen.

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