Steiermark bei Tiefstand an Corona-Erstimpfungen

Steiermark bei Tiefstand an Corona-Erstimpfungen
Die 3-G-Regel am Arbeitsplatz könnte Einfluss nehmen oder wieder zu mehr Tests führen.

Die Steiermark steckt in einem Tiefstand an Erstimpfungen gegen das Coronavirus und die Impfkoordinatoren - allen voran der stellvertretende Landesamtsdirektor Wolfgang Wlattnig - wünschen sich weitere Maßnahmen seitens des Bundes, um die Impfquote zu heben. Die 3-G-Regel für den Arbeitsplatz könnte die Quote zwar beeinflussen, aber es könnte dadurch auch nur die Nachfrage nach den kostenlosen Tests wieder steigen, hieß es am Freitag bei einer Videokonferenz.

Infektiologe Robert Krause von der Medizinischen Universität Graz warnte am Freitag vor einer Überbelastung der Krankenhäuser, denn noch sei die Influenza-Welle nicht da, könnte aber kommen. Zusätzlich häufen sich Patientinnen und Patienten mit sogenannten RS-Viren (Respiratorische Syncytial-Virus). Alle drei Viren-Patienten müssen in Spitälern von einander isoliert werden. Das könnte zu einem riesigen Problem werden, so Krause. "Die Covid-Infektionszahlen sind zu hoch und es trifft vor allem viele nicht geimpfte Personen. Die wiederum können Geimpfte infizieren."

Warten auf Impfstoff "keine gute Strategie"

Laut Krause sei es auch "keine gute Strategie", auf einen "Totimpfstoff" zu warten, weil das Risiko bis dahin an Covid zu erkranken viel zu groß sei. Auch Schwangeren oder Frauen, die schwanger werden wollen, empfehle er dringend ein Immunisierung, denn wenn eine Schwangere schwer an Covid erkrankt, müssen oftmals frühe Kaiserschnitte durchgeführt werden, die das Baby gefährden können. Krause betonte abermals, dass sich eine Impfung nicht auf die Fruchtbarkeit auswirke, weder bei Frauen noch bei Männern: Genügend Studien zeigten, dass die Spermienmenge und auch die Qualität von der Impfung völlig unbeeinflusst sind.

Mit Stand Freitag wurden in der Steiermark gut 816.000 Erstimpfungen durchgeführt. Laut Koordinator Michael Koren sind Impfdurchbrüche häufig bei jenen zu sehen, die noch keine Auffrischung haben. Die dritten Immunisierungen sind in der Steiermark längst angelaufen. Personen werden wieder nach Alter und Risiko gereiht eingeladen, sich den dritten Stich zu holen. Manche melden sich schon vorab und wollen die Auffrischung früher, weil sie wenig Antikörper aufweisen. Doch dem Wunsch könne man derzeit nicht nachgehen, man will sich an die zeitlichen Vorgaben des Nationalen Impfgremiums halten.

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