Spritze verwechselt: Patient am LKH Graz gestorben

ARCHIV - Eine Ärztin spritzt am 06.11.2012 einer Patientin in Hannover (Niedersachsen) eine Grippeschutzimpfung mit dem Wirkstoff Influvac. Wissenschaftler des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) auf der Insel Riems (Mecklenburg-Vorpommern) haben zusammen mit Forschern der Curevac GmbH in Tübingen (Baden-Württemberg) einen schnellen Weg zur Herstellung von Impfstoffen gegen Grippeviren gefunden. Foto: Julian Stratenschulte/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++
Krebspatient hatte Anfang Dezember eine falsche Spritze verabreicht bekommen.

Jener Patient, der im LKH Universitätsklinikum Graz vor drei Wochen ein falsches Medikament verabreicht bekommen hat, ist am Montag an den Folgen der Verwechslung gestorben. Das teilte das Spital am Abend in einer knappen Aussendung mit.

Gleichzeitig wurde verlautbart, dass es auf Wunsch der Angehörigen keine weiteren Stellungnahmen geben werde. Die Medien wurden ersucht, diesen Wunsch zu respektieren. "Der Patient ist im Lauf des Nachmittags gestorben", erklärte LKH-Sprecherin Simone Pfandl-Pichl. Weitere Angaben, etwa zur genauen Todesursache, machte sie nicht.

Ärztin vom Dienst befreit

Dem leukämiekranken Unternehmer ist, wie berichtet, in der Spitalsambulanz ein Mittel in das Rückenmark gespritzt worden, das eigentlich für die Vene vorgesehen war. Das Medikament griff daraufhin seine Gehirnzellen an – der Mann kam auf die Intensivstation. Die betroffene Ärztin wurde vorerst vom Dienst befreit.

Zunächst ist vermutet worden, dass ein Etikett gefehlt haben könnte. Das konnte jedoch bald ausgeschlossen werden. Denn alle Chemotherapeutika, mit denen der Mann behandelt worden ist, wiesen die korrekten Beschriftungen auf.

Das Spital gab als Konsequenz daraus bekannt, dass es die Sicherheitsvorkehrungen ändern werde.

Bei der Staatsanwaltschaft Graz sind bereits strafrechtliche Ermittlungen anhängig, die mit dem Ableben des Patienten in Richtung fahrlässiger Tötung - möglicherweise unter besonders gefährlichen Verhältnissen - ausgedehnt werden dürften.

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