So flog der große Roulette-Betrug im noblen Casino Wien auf

Vermutlich ab Ende Jänner besuchte das Trio immer wieder das noble Casino in der Kärntner Straße. Ihr Ziel waren laut Angaben der Casinos Austria die Druckluft-Rouletttische im Erdgeschoß. Kursierende Gerüchte, dass sogar die Scheiben aufgebohrt wurden, sind falsch.

Der KURIER veröffentlicht auf Ersuchen der Casinos keine genauen Details, aber es gelang, mit einem relativ leicht verfügbaren Hilfsmittel das Gerät so zu manipulieren, dass die gewünschte Zahl stets ausgespielt wurde.

Das Trio war offenbar gut eingespielt und deckte die Überwachungskamera raffiniert mit Kleidungsstücken ab. Aufgefallen sind allerdings dann die vielen hohen Gewinne innerhalb kurzer Zeit. Allerdings waren die mutmaßlichen Profi-Betrüger zunächst nicht mehr im Haus, als der Coup aufflog.

Zu gierig

Die meisten Betrüger scheitern allerdings an ihrer Gier, nicht aufhören zu können - so auch diese. Am Dienstag betrat erneut einer der drei Verdächtigen das Casino und wurde prompt erkannt. Daraufhin raste ein Großaufgebot der Polizei in die Wiener City und nahm den Verdächtigen fest, einen 47-jährigen Chinesen.

Das Landeskriminalamt Wien ermittelt nun in dem spektakulären Fall. Da man sich beim Eingang zu den Spielstätten registrieren muss, sind auch die Identitäten der weiteren Verdächtigen bekannt. Gesucht werden deswegen zwei 34-jährige Männer aus Marokko und der Dominikanischen Republik.

Für Casinos sind derartige Fälle stets ein Drahtseilakt. Einerseits möchte man zeigen, dass Betrüger keine Chance haben, andererseits möchte man keine Nachahmungstäter duch allzuviele Details animieren.

Derzeit läuft noch eine genaue Auswertung der Schadenssumme. Die genaue Höhe wollen die Casinos jedenfalls geheim halten. Das Trio soll aber zuvor mindestens zwei Mal, vielleicht sogar bis zu zehn Mal zu Gast gewesen sein - dazu laufen noch die Untersuchungen. Mit der richtigen Zahl kann man seinen Gewinn ver-36-fachen. Der Schaden könnte also enorm sein.