Sich auf den Bauch zu legen kann Kinderleben retten

Sich auf den Bauch zu legen kann Kinderleben retten
Bereits drei Kinder sind heuer in Österreich ertrunken.

Kaum haben sie ihre ersten Schritte geschafft, legen Kleinkinder ein ordentliches Tempo an den Tag – kleinere Unfälle sind oft kaum zu vermeiden. Besonders gefährlich wird es, wenn Teiche oder Pools in der Nähe sind.

Im Schnitt ertrinken laut dem Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) nämlich bis zu fünf Kinder pro Jahr. Heuer waren es bereits drei. Eines davon ertrank am Dienstag im Bezirk Gmunden: Nur kurz machte sich die Mutter auf den Weg ins Haus, während der zweijährige Sohn im Garten in der Sandkiste spielte. Als sie zurückkam, war der Kleine verschwunden. In einem Nachbargarten wurde er schließlich in einem mit Brettern verbauten Biotop treibend gefunden. Der Zweijährige verstarb nur wenig später im Krankenhaus.

Beaufsichtigungsproblem

Etwa zwei Drittel der Kinder, die ertrinken, sind jünger als fünf Jahre. Denn schon ein zehn Zentimeter tiefes Planschbecken kann für sie gefährlich sein. Um Hilfe schreien können die Kleinen im Wasser nicht mehr, viel eher würden sie in eine Schockstarre verfallen, warnt das KFV.

„Grundsätzlich ist es so, dass es ein Beaufsichtigungsproblem ist. Wasser fasziniert die Kinder und Kinder wollen die Welt erkunden. Sind Wasserstellen in der Umgebung, sollte man sein Kind immer in unmittelbarer Griffnähe haben“, betont Johanna Trauner vom KFV.

Unfallorte
Die meisten Unfälle passieren laut KFV nicht im eigenen Garten. Vorsicht also auch unterwegs.

5 Kinder ertrinken im Schnitt pro Jahr in Österreich. Zwei Drittel sind jünger als fünf. Das KFV fürchtet durch ausgefallene Schwimmkurse auch einen Anstieg bei  älteren Kindern.

 

Umso wichtiger sei es, vorzusorgen: Offene Wasserstellen sollten unbedingt mit Zäunen inklusiver selbstschließender Tür abgesichert werden (Tipps für Pools hier) – auch dann, wenn man selbst keine Kinder hat. Denn „zum großen Teil passieren die Unfälle nicht im eigenen Garten“. Grelle Kleidung kann im Ernstfall übrigens das auffinden von Kindern erleichtern.

„Was auch funktioniert, ist schon den Babys beizubringen, sich auf den Bauch zu legen bevor sie mit den Händen im Wasser pritscheln“, erklärt Trauner. „Damit gewinne ich einige Minuten und minimiere das Risiko, dass es gleich das Gleichgewicht verliert und ins Wasser fällt.“

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