Semmering-Basistunnel: "Der Berg gibt das Tempo vor“

Projektleiter Gerhard Gobiet in der Störungszone. Der kleinere Sondierstollen wird zuerst gegraben, erst danach folgt die große Röhre.
93 Prozent des Tunnels sind gegraben, aber die Schlüsselstelle bremst die Arbeiten und macht das Milliardenprojekt teurer.

Mehr als 25 der insgesamt 27,3 Kilometer Tunnelröhren sind geschafft.

Wer glaubt, die letzten rund zwei Kilometer des Semmering-Basistunnel sind ein Kinderspiel, irrt gewaltig. Die laut Experten „komplexeste geologisch-tektonische Struktur der Ostalpen“ lehrt die Ingenieure seit 2019 das Fürchten. Die Zwischenfälle in der Grasberg-Nordrand-Störung (NÖ) haben den Zeitplan für den Tunnelbau bereits um fast vier Jahre nach hinten geworfen, die Kosten sind von 3,5 auf 3,9 Milliarden Euro gestiegen. Fertig wird der Tunnel voraussichtlich erst 2030, ursprünglich hatte man 2026 als Ziel angepeilt.

Mit über 10 Bar Druck macht das anfallende Bergwasser in der Störungszone des Grasberg den Baggervortrieb zu einem Lotteriespiel. Mit einem im Durchmesser vier Meter großen Vorausstollen und Zement-Injektionen in den Karbonatstock des Gebirges muss der Tunnel gegen Einbrüche gesichert werden.

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