Schwangere in Frastanz ermordet

Gegen fünf Uhr traf die Feuerwehr am Mittwochmorgen bei einem Haus in Frastanz (Bezirk Feldkirch) ein. Ein Anrainer hatte Alarm geschlagen, nachdem er Rauch aus einer Wohnung bemerkt hatte. Die Einsatzkräfte mussten die Türe aufbrechen. Als sie das Schlafzimmer erreichten, stand dieses bereits in Flammen. Das Feuer war zwar rasch gelöscht. Danach fanden die Helfer jedoch die Leiche einer jungen Frau in der Wohnung.

Zunächst war unklar, ob die 28-Jährige bei dem Brand ums Leben gekommen ist. Nach einer Untersuchung der Toten an der Innsbrucker Gerichtsmedizin stand am frühen Nachmittag aber fest, dass die Frau einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen ist. "Aufgrund des Obduktionsergebnisses gehen wir von einem Tötungsdelikt aus", erklärt Horst Spitzhofer von der Landespolizeidirektion Vorarlberg. Wie die Polizei später bestätigte, war das Opfer im achten Monat schwanger.

Die Ermittler hielten sich vorerst zu den näheren Umständen des Verbrechens äußerst bedeckt und wollten keine Angaben zur Todesursache machen. Auch die Frage, ob die Polizei bereits mit dem Vater des ungeborenen Kindes sprechen konnte, blieb unbeantwortet. Einen Tatverdächtigen dürfte es vorerst jedenfalls noch nicht geben. "Zur Zeit gibt es keine Fahndung", hieß es auf Nachfrage lediglich. Die Brandursache werde noch ermittelt.

"Ich bin sehr betroffen, zumal wir von einem Brand ausgegangen sind", sagte Eugen Gabriel, Bürgermeister der 6300-Einwohner-Gemeinde, nachdem ihn die Nachricht vom Verbrechen erreicht hatte. Auch ohne diese Tatsache sei die Bestürzung bei der Feuerwehr groß gewesen. Die Polizei will Donnerstagvormittag weitere Informationen zu dem Fall bekannt geben.