Dabei hat die Pilzsaison heuer so früh und üppig begonnen. Steinpilze etwa habe es im Burgenland und in der Steiermark bereits im Mai gegeben, sagt Irmgard Greilhuber, Präsidentin der Österreichischen Mykologischen Gesellschaft. Aufgrund der abgemilderten Frostnächte dauere die Saison nun generell länger. Im Frühling beginne sie früher, im Herbst ende sie später.
„Jetzt aber gibt es eine Flaute im ganzen Land“, sagt Greilhuber. Grund dafür sei eine hochsommerliche Trockenphase. Statt eines Höhepunktes habe die Saison nun zwei – mit einer kurzen Sommerpause dazwischen.
Keine pilzreichen Jahre
Ganz neu sei diese Entwicklung nicht. Die Trockenpause werde aber immer intensiver, sagt Evelin Delev vom Naturwissenschaftlichen Verein Kärnten. Dafür verantwortlich sei der fehlende Regen. Statt langsamen tagelangen Tropfens komme der Regen nun in Güssen. Ohne in den Grund einzudringen, trage das Wasser die oberste Bodenschicht – in der Pilze wachsen – ab.
Die Trockenheit und die Hitze seien Probleme, die den gesamten Wald betreffen, sagt Josef Moosbrugger, Landwirtschaftskammer-Präsident. So seien die Bäume etwa anfälliger für Schädlinge. Es müsse deshalb in junge, klimafite Mischwälder zu investieren, sagt Moosbrugger. Nur wenn es den Bäumen gut gehe, könne es auch den Pilzen gut gehen.
Schwammerl aus Litauen
Heimische Schwammerln sucht man derzeit nicht nur im Wald, sondern auch in den Regalen der Supermärkte vergeblich. „Aufgrund der anhaltend hohen Temperaturen gibt es derzeit aus Österreich keine ausreichenden Mengen“, heißt es etwa bei Spar. Eierschwammerl kommen heuer also aus Litauen.
Hoffnung, dass aber auch die heimische Saison noch zu einer guten wird, bestehe, sagt Greilhuber von der Mykologischen Gesellschaft. Ende August sei ein guter Zeitpunkt, um erneut auf die Suche zu gehen.
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