Kärnten: Schließung von Fachschulen empfohlen

Experten raten zur Einrichtung von Bildungszentren
Kärntner Landesrechnungshof übt Kritik an landwirtschaftlichen Fachschulen.

Ineffizient, unattraktiv, veraltet – der Kärntner Landesrechnungshof (LRH) stellt den landwirtschaftlichen Fach- und Berufsschulen ein schlechtes Zeugnis aus und empfiehlt Zusammenlegungen und eine Schulschließung.

1294 Schüler besuchten im Schuljahr 2015/16 eine der vier Fachrichtungen, die in Kärnten verteilt auf neun Standorte unterrichtet werden. Im Österreichvergleich lagen die Durchschnittsschülerzahlen in Kärnten an drittletzter Stelle. Bei vier Standorten sei die durchschnittlichen Klassenschülerzahlen 2016/17 unter dem Mindestwert von 25 gelegen, heißt es in dem Bericht. "Außerdem sollen die benötigten Internatsplätze den heutigen Standards angepasst werden", empfiehlt LRH-Direktor Günter Bauer. Fünf Internate seien vor mehr als 30 Jahre das letzte Mal saniert worden, die Auslastung liege zwischen 33 und 74 Prozent.

Der Landesrechnungshof empfiehlt der Landesregierung zu prüfen, wo Bildungszentren zusammengeschlossen werden könnten, beim Standort Ehrental sei eine Schließung anzudenken.

Zusammenlegungen

Die Schulen fallen in den Kompetenzbereich der Landes-ÖVP. Und die zieht eine Schulschließung durchaus in Erwägung. "Dass der Rechnungshof Schließungen empfiehlt, liegt in der Natur seiner Aufgabe. Aber ohne Betroffene einzubinden gehen wir hier nicht vor", meldet sich VP-Landtagsabgeordneter Franz Wieser zu Wort. Nächstes mögliches Sparprojekt könnten die beiden Lavanttaler Standorte Wolfsberg und St. Andrä sein. Hier würden die entscheidenden Gespräche aber erst stattfinden, heißt es. Nur rechnerisch allein könne nicht entschieden werden, denn es gebe bei landwirtschaftlichen Betrieben auch laufende Verträge.

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