Salzburgs Seilbahner sind im Baufieber

Salzburgs Seilbahner sind im Baufieber
Vor dem Winter investieren die Bergbahnbetreiber rund 200 Millionen Euro in Infrastruktur.

Auf einen Rekordwinter folgen Rekordinvestitionen. Nach einer „unglaublich guten Wintersaison“ mit Rekordeinnahmen, wie Fachgruppen-Obmann Ferdinand Eder sagt, investieren Salzburgs Seilbahnunternehmen vor der neuen Wintersaison 200 Millionen Euro in neue Anlagen. Das ist etwa doppelt so viel wie die Seilbahner in einem normalen Sommer investieren – und so viel wie noch nie. In Summe haben die Betriebe in den vergangenen elf Jahren alleine in Salzburg 1,5 Milliarden Euro eingesetzt.

„Die Wettbewerbssituation zwingt uns, die Vorteile, die wir haben, weiter auszubauen“, erklärt Eder. Daran ändere auch der gut verlaufene vergangene Winter nichts. Da halfen die gute Wettersituation, die Schneelage und der Kalender mit günstigen Ferienterminen.

Herausforderung Klimawandel

Dabei war der vergangene Winter im Vergleich zu den Vorjahren fast schon eine Ausnahme und Balsam auf die Seelen der Seilbahner. „So ein Winter hat der Branche gutgetan. Man hat gesehen, wenn es passt, ist die Nachfrage nach Wintersport ungebrochen“, sagt Eder.

Dass man von solchen Wintern aufgrund des Klimawandels nicht mehr zwingend ausgehen kann, ist den Branchenvertretern bewusst. Erich Egger, Geschäftsführer der Schmittenhöhebahn in Zell am See, sagt: „Die Winter werden nach wie vor stattfinden, aber sie werden unberechenbarer. Das heißt, wir müssen uns gut aufstellen.“ Damit verbunden sei ein Schwerpunkt auf die Beschneiung. „Möglicherweise haben wir künftig nur einen ganz kurzen Zeitraum, um zu beschneien“, sagt Egger.

Mehrere Großprojekte

40 der 200 Millionen Euro gehen folgerichtig auch in die Schneesicherheit, 30 Millionen Euro in die Infrastruktur und Serviceeinrichtungen. Der weitaus größte Teil, 130 Millionen Euro, wird in neue Anlagen investiert. Die größte Neuerung steht in Bad Hofgastein an. Anfang Dezember geht die neue Schlossalmbahn in Betrieb. In die Modernisierung des gesamten Skigebiets werden von 2016 bis 2020 85 Millionen Euro investiert.

Auch in Kaprun wird in mehreren Etappen modernisiert. Im Dezember startet die neue Maiskogelbahn als erster Teil einer direkten Verbindung vom Ortszentrum ins Gletscherskigebiet Kitzsteinhorn. Das Gesamtprojekt kostet 81,5 Millionen Euro. In Saalbach-Hinterglemm und Leogang wurden zwei Lifte um 37,5 Millionen Euro erneuert. Gebaut wird auch in Maria Alm, Wagrain und Königsleiten.

Bei der künstlichen Beschneiung bringt der aktuelle Investitionsschub eine Effizienzsteigerung. Habe es zu Beginn seiner nun endenden Amtszeit vor 14 Jahren für einen Kubikmeter Schnee noch sieben Kilowattstunden Strom gebraucht, liege man jetzt bei knapp einer Kilowattstunde, erklärt Eder. Die Beschneiung sorge zu Saisonbeginn zwar für Verbrauchsspitzen, mit einer jährlichen Laufzeit von 500 bis 600 Stunden, sei der Gesamtverbrauch aber überschaubar, argumentiert Eder.

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