Salzburger Regionalstadtbahn steht auf der Kippe
Die unterirdische Verlängerung der Lokalbahn vom Salzburger Hauptbahnhof Richtung Süden beschäftigt die Stadtpolitik seit Jahrzehnten. Bisher scheiterte das Projekt vor allem an den Diskussionen darum, wie viel es tatsächlich kostet, und wie es finanziert wird. Bürgermeister Heinz Schaden (SPÖ) setzte für die Erstellung eines "realistischen Kostenbildes" für Errichtung, Betrieb und Instandhaltung Willi Rehberg ein. Der 80-Jährige ist früherer kaufmännischer Geschäftsführer einer Thyssen-Krupp-Anlagenbaufirma.
Nach knapp einem Jahr Arbeit hat Rehberg nun mit einem ersten Ergebnis für Aufregung gesorgt. Er geht im Falle einer Finanzierung über 35 Jahre von Kosten von rund 1,5 Mrd. Euro alleine für Stadt und Land aus. Eine mögliche Beteiligung des Bundes, die laut Rehberg maximal 388 Millionen Euro betragen könne, hat er dabei bereits herausgerechnet.
Trotz Risikozuschlags von 25 Prozent sei zudem eine Kostensteigerung aufgrund des baulich schwierigen Untergrunds in der Stadt nicht auszuschließen. "Niemand kann einschätzen, wie sich der Seeton auf die Baukosten auswirkt", meint Rehberg.
Mayr ist erzürnt über Rehbergs Berechnungen ("Unsinn") und spricht von einem Politikum. "Er hat seinen Auftrag für die Stadt erfüllt, die Bahn als unumsetzbar darzustellen." Der Landesrat ist dennoch zuversichtlich, das Projekt doch noch auf die Schiene zu bringen. Er hofft, dass das Finanzministerium im März die Zusage für die Hälfte der Baukosten gibt. Sollte der Bund abspringen, sei das Projekt aber gestorben.
Nur 5000 Autos weniger
Ein Dorn im Auge ist Mayr auch eine von Rehberg angeführte Studie, die an der Sinnhaftigkeit der Lokalbahnverlängerung zweifeln lässt. Demnach würde die Trasse nach Hallein täglich nur rund 5000 Pkw-Fahrten einsparen. Zum Vergleich: Schätzungen gehen von 60.000 Einpendlern in die Stadt aus.
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