Schneeschuh-Wanderer nach vier Tagen gerettet

Schneeschuh-Wanderer nach vier Tagen gerettet
Die zwei Ostdeutschen saßen seit Freitag in einem Biwak bei Maria Alm fest. Sie wurden per Helikopter geborgen.

Der viertägige Aufenthalt in einer Biwakschachtel im Pinzgauer Hochgebirge hat für zwei Schneeschuhwanderer aus Ostdeutschland am Dienstag einen guten Ausgang gefunden. Ein Polizeihubschrauber konnte heute starten und sie nach Saalfelden ausfliegen. "Sie sind etwas hungrig, aber körperlich recht gut beisammen, denen fehlt nichts", berichtete nach der Bergung Bernd Tritscher, der Leiter der Bergrettung Saalfelden, der APA.

Bereits am Montag hatte die Bergrettung die beiden 20-Jährigen angewiesen, dass sie im Bereich der Wildalmkirchl-Biwakschachtel in knapp 2.500 Meter Seehöhe mit ihren Schneeschuhen einen Landeplatz für den Helikopter austreten sollen, damit dieser auch landen kann. Der Hubschrauber ist dann am Montag auch schon gestartet, musste allerdings witterungsbedingt wieder umdrehen.

Keine Unterkühlung

Heute ließ das Wetter dann einen Flug zu. Der Hubschrauber startete um 9.00 Uhr von Salzburg aus und flog direkt zu den Alpinisten. Diese hatten bereits ihre Sachen gepackt und wiesen den Piloten ein. Sie wurden zur Bergrettung nach Saalfelden geflogen. Abgesehen davon, dass sie wenig zu essen hatten, haben die beiden Touristen den Aufenthalt in der Notunterkunft unbeschadet überstanden. Sie waren auch nicht unterkühlt. "Sie hatten eine gute Ausrüstung, weil sie eine mehrtägige Tour geplant hatten", sagte Tritscher.

Was das Wetter betrifft, waren die Männer aber unvorsichtig. Zum letzten Mal einen Wetterbericht sahen sie am vergangenen Dienstag noch zuhause in Deutschland. Als sie Mitte der Vorwoche dann zur Tour ins Steinerne Meer aufbrachen, wurde hier schon für Freitag ein Wetterumsturz prognostiziert: intensive Niederschläge waren vorhergesagt. Und als sie am Freitag über die Wasserfallscharte absteigen wollten, wurden sie eingeschneit.

Unterschlupf in Schutzhütte

Die beiden suchten die Wildalmkirchl-Biwakschachtel auf und fanden dort Unterschlupf. Diese Schutzhütte des Österreichischen Touristenklubs verfügt über acht Betten und Schlafsäcke. Außerdem hatten sie einen Gaskocher samt Kartusche, sodass sie Schnee schmelzen konnten und somit Wasser zu trinken hatten. Am Samstagvormittag schlugen sie schließlich mit dem Handy Alarm.

Für die Bergrettung war allerdings ein Aufstieg wegen der hohen Lawinengefahr nicht möglich. Und auch an einen Flug mit dem Hubschrauber war wegen der Witterung vorerst nicht zu denken.

Die Bergrettung chauffierte die beiden 20-Jährigen noch am Dienstagvormittag zur polizeilichen Einvernahme und anschließend nach Hinterthal (Gemeinde Maria Alm im Pinzgau), wo sie ihr Auto stehen gelassen hatten. "Dann fahren die beiden nach Hause", so Tritscher.

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