Salzburg: Preuner tritt 2024 nicht mehr als Bürgermeister an

Salzburg: Preuner tritt 2024 nicht mehr als Bürgermeister an
Harry Preuner macht Periode zu Ende, Florian Kreibich wird Bürgermeisterkandidat der ÖVP in Salzburg.

Ein halbes Jahr habe er gerungen, leitete ÖVP-Bürgermeister Harry Preuner die kurzfristig einberufene Pressekonferenz in der Salzburger Parteizentrale ein, vorigen Donnerstag habe er sich entschieden: "Ich kandidiere nächstes Jahr nicht mehr als Bürgermeister von Salzburg."

Das, obwohl ihm die Arbeit immer noch großen Spaß mache. Zwei Hauptgründe führte Preuner ins Treffen: Tritt ein Bürgermeister während der Periode zurück, kann dieser nicht ausgetauscht werden, sondern es müssten Neuwahlen her. "Wenn ich jetzt antrete und vielleicht nach zwei Jahren aufhören möchte, müssten die Salzburger neuerlich wählen", erklärte Preuner, der diese Diskussion auch nicht in einem Wahlkampf haben will.

Berufsverbot

Aber auch beruflich macht der Rücktritt für Preuner Sinn, wie er einräumte: "Mein Betriebsleiter in der Fahrschule geht nächstes Jahr in Pension. Als Bürgermeister habe ich Berufsverbot, da müssten wir den Betrieb schließen oder verkaufen. Wenn ich nicht mehr Bürgermeister bin, kann ich ihn wieder selber führen."

Bis zum Ende der Periode bleibt Preuner aber Bürgermeister von Salzburg: "Es sind noch einige Weichen zu stellen, beim S-Link oder der Verkehrsausgliederung in der Salzburg AG."

Kreibich soll Nachfolger werden

Bei der Pressekonferenz saß der designierte Nachfolger neben Preuner. Florian Kreibich (54), Jurist und Gaisberg-Koordinator. Der frühere Landtagsabgeordnete ist seit vier Jahren im Gemeinderat und bezeichnet sich selbst als "waschechter Salzburger". 

Kreibich sei seine erste Wahl gewesen, sagte Preuner, nachdem er erklärt hatte, dass Barbara Unterkofler und Christoph Fuchs nicht als mögliche Nachfolger zur Verfügung gestanden seien.

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Salzburg: Preuner tritt 2024 nicht mehr als Bürgermeister an

Kreibich ist waschechter Salzburger. Er wurde am 9. April 1969 hier geboren, studierte hier Jus und ist hier seit 2002 Anwalt. Nur einmal wurde er der Mozartstadt „untreu“: Von 1991 bis 1992 war er Sekretär des Kärntner ÖVP-Landeshauptmanns Christoph Zernatto. Von 2004 bis 2013 war der Jurist Abgeordneter im Salzburger Landtag, seit 2019 sitzt er im Gemeinderat. Auch über Politik und Beruf hinaus ist der 54-Jährige sehr umtriebig: So ist er aktiver Rettungssanitäter, Gemeinderat in der Evangelischen Gemeinde, Vorstand der „Romantik Hotels und Restaurants“, seit 2020 Gaisberg-Koordinator der Stadt und Vorsitzender des Ehrengerichts der Fischer.

Dass die Wahl im ÖVP-Klub einstimmig auf ihn gefallen sei, freue ihn sehr betonte Kreibich, der einräumt, sich die Entscheidung nicht leicht gemacht zu haben: "Aber so etwas wird ja nicht jeden Tag an einen herangetragen."

Leuchtturmprojekte

Seine Tätigkeit in der Politik, so er gewählt wird, will er anders anlegen, als jene des Juristen: "Als Rechtsanwalt habe ich mein Geld mit streiten verdient. In der Politik geht es um die Suche nach Lösungen." Er wolle sich mit den anderen Fraktionen auf "ein paar Leuchtturmprojekte verständigen und diese abarbeiten", anstatt sich zu verzetteln. 

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Deshalb suche er schon jetzt die Gespräche mit den anderen Fraktionen. Jedenfalls könne er in Salzburg mit einer finanziell gut aufgestellten Basis in der Stadt durchstarten, streute er noch dem aktuellen Bürgermeister und Finanzreferent Harry Preuner Rosen. 

Preuner war im Dezember 2017 erstmals zum Bürgermeister gewählt worden.

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