Salzburg hilft in Ostafrika: Wenn karger Boden wieder sprießt

Salzburg hilft in Ostafrika: Wenn karger Boden wieder sprießt
Klimakrise, Ukraine-Krieg, teures Getreide: Tansania leidet. Erzbischof bittet in einem Hirtenbrief, die Ärmsten nicht zu vergessen.

Es sind Geschichten, wie jene von Zena, die berühren. Früher lebte sie mit ihren Kindern in einer dürftigen Hütte. Dank der neuen Chancen in der Landwirtschaft konnte sie sich ein besseres Leben aufbauen. Oder Joseph, Kleinbauer in einem Bergdorf. Seit die Kartoffelpflanzen gedeihen, hat er eine bessere Perspektive.

Zuhause sind sie in Ostafrika, in der Region Morogoro (Tansania). Rund 80 Prozent der Menschen leben hier von der kleinstrukturierten Landwirtschaft. Ein harter Alltag ist für sie Normalität. Und doch haben weltweite Krisen die Situation in Tansania noch verschärft: „Zuerst war da der Klimawandel“, erzählt Janet Maro von der Entwicklungsorganisation SAT (siehe Infobox) bei ihrem Salzburg-Besuch. Mit ihrem Mann, einem Österreicher, startete sie 2009 landwirtschaftliche Trainings.

Kampf gegen Dürre mit Know-How aus Biolandwirtschaft

Weil in einer an sich trockenen Gegend immer weniger Regen fällt, können die Bauern die Böden kaum bewirtschaften. Die Corona-Pandemie und jetzt der Ukraine-Krieg drehen weiter an der Spirale der Not: Lieferketten wurden unterbrochen, die Preise für Dünger stiegen ins Unermessliche. Dank Janet Maro und ihrem Team lernen Farmer nun, selbst biologischen Dünger herzustellen.

Und die Bauern erfahren auch, wie Böden mit robustem Saatgut wieder bepflanzt werden können. Sie legen Terrassen an, um die Bodenerosion zu stoppen. Das alles reduziert die Abhängigkeit vom Import. Auf den Teller kommt wieder vermehrt das, was selbst geerntet wird, wie Hirse oder Maniok. Erschwerend sind die hohen Treibstoffpreise: Selbst die Wege der Helfer, die mit Motorrädern auf die Felder fahren, sind deutlich teurer geworden.

Salzburger Organisation hilft in Afrika

„Sei so frei“, eine Organisation der Erzdiözese Salzburg, hilft seit vielen Jahren in afrikanischen Ländern wie Malawi, Äthiopien oder Tansania. Weitere Initiativen aus kirchlichem Umfeld stärken die Perspektiven auf jenem Kontingent, von dem sich laufend Hunderttausende auf den Weg Richtung Europa machen. Im Oktober, dem Monat der Weltmission, stand der Kongo im Mittelpunkt.

Schwester Justicia vom Orden vom Guten Hirten schildert in Salzburg, wie sie in Kobaltminen – der Rohstoff findet für Akkus von Handy und Laptop reißenden Absatz – gegen Kinderarbeit und Gewalt an Frauen kämpft. „Wir versuchen, ihnen eine Alternative zu geben“, spricht sie über Bedingungen mit laufenden Menschenrechtsverletzungen.

Hilfe für Tansania

Wolfgang Heindl mit Janet Maro (re.) und Antusa Massawe

Die Adventsammlung in den Pfarren der Salzburger Erzdiözese ist heuer den Farmern von Tansania gewidmet. Schüler werden für Afrika von Haus zu Haus gehen. Und Erzbischof Franz Lackner schreibt in seinem aktuellen Hirtenbrief: „Die Situation in Ostafrika ist dramatisch. Die Menschen dort sind auf Getreidelieferungen aus der Ukraine angewiesen.“ Der Erzbischof dankt für die Bereitschaft in Salzburg, „bei allen Schwierigkeiten, vor denen viele Menschen auch in unserem Land stehen, auf die Ärmsten der Welt nicht zu vergessen.“


Jeder Euro hilft: „Sei so frei“, IBAN: AT24 2011 1842 3156 7401, online auf www.seisofrei.at

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