Campingplatz als Schwarzbau-Siedlung

Symbolbild
Zell am Wallersee. Auf 80 von 150 Parzellen fehlen Genehmigungen, Bürgermeisterin lenkt ein.

Carports, Dächer mit Regenrinnen, Trennwände zum Nachbarn: Die Camper in Zell am Wallersee dürften sich in den vergangenen Jahren viel Mühe mit ihrem Feriendomizil gemacht haben. Aus schlichten Wohnmobilen wurden aufwendige Bauwerke. Offenbar haben sich einige aber nicht um entsprechende Bewilligungen von der Bau- und Naturschutzbehörde bemüht. Heikel ist die Angelegenheit vor allem deshalb, weil der Wallersee in einem Naturschutzgebiet liegt. Die Bezirkshauptmannschaft sprach ein Machtwort: Die Schwarzbauten müssen weg. Das betrifft 80 von 150 Parzellen.

Runder Tisch

Bekannt ist diese Tatsache schon seit dem Vorjahr, als eine anonyme Anzeige bei der Bezirkshauptmannschaft eingegangen ist. Die Frist für den Rückbau ist Ende September abgelaufen, passiert ist nichts. Monika Schwaiger, Bürgermeisterin von Seekirchen, will den Campern eine zweite Chance geben. Am Donnerstag hat sie einen runden Tisch einberufen. "Die Betroffenen wurden vom Architekten der Bezirkshauptmannschaft beraten. Viele waren ratlos, was auf ihren Parzellen erlaubt ist und was nicht. Das dürfte jetzt geklärt sein. Wir hoffen, dass sie von selbst aktiv werden, bevor wir die Ermittlungen einleiten müssen", erklärt sie.

Unter den Campern dürfte der Ärger groß sein: Beim KURIER-Lokalaugenschein wurde dem Fotografen der Zutritt zum Campingplatz verwehrt. Der Geschäftsführer der Seecamping GmbH weigerte sich, eine Stellungnahme abzugeben. Laut ORF-Bericht bestreiten einige Camper die Illegalität ihrer Bauwerke und protestieren gegen die behördlichen Auflagen.

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