Mord an Ex-Freundin war bis ins Detail geplant
Begriffe wie "Menschenfresser-Mord", Informationen zur Anatomie des menschlichen Körpers sowie Bilder von Messermorden hat der 21-jährige Alexander I. aus Saalfelden im Pinzgau im Internet gesucht.
Sie passen zur Bluttat, für die er im Herbst vor Gericht stehen wird. Als "jungen Erwachsenen" erwarten ihn bis zu 20 Jahre Haft (statt lebenslang, Anm.) mit Option auf Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme, aber zurechnungsfähige Rechtsbrecher. Auch das hat er vorher im Internet recherchiert.
Motiv: Hass
In der ersten Einvernahme bei der Polizei outete sich I. als Kannibale. Er habe Stücke ihres Körpers verspeist und ihr Blut getrunken. Beim Abtrennen des Kopfes sei er aber von seiner Mutter gestört worden, die darauf drängte, in die Wohnung gelassen zu werden. Sie entdeckte die Leiche in der Dusche – im Hals steckte noch ein Messer.
Der Leiche waren laut Obduktion tatsächlich Teile herausgeschnitten worden. Der Kannibalismus-Verdacht ließ sich aber nicht erhärten. Der 21-Jährige revidierte seine erste Aussage und nannte Eifersucht als Motiv. Er und Mirela hätten nach der Trennung noch freundschaftlichen Kontakt gehabt. Das sei ihm aber nicht genug gewesen. Aus Hass habe er beschlossen, sie zu töten.
Das dürfte er bereits einige Tage früher vorgehabt haben, wie die Ermittler anhand von Reiseunterlagen vermuten. I. hat für den 7. Oktober unter falschem Namen einen Flug nach New York gebucht – eine Person, kein Rückflug. Am Vortag fuhr er mit Mirela zum Garten seiner Großmutter in Leogang. Während er mit einem Messer im Grünen verschwand, blieb sie im Auto sitzen und schickte einer Freundin ein Selfie. Auf dem Foto (unten) ist im Hintergrund ein weiteres Messer auf dem Rücksitz zu sehen.
Offenbar, weil der Mordplan nicht aufgegangen war, buchte Alexander I. seinen Flug in die USA auf den 9. Oktober um. Die Flucht gelang nicht: Gegen 1 Uhr Früh wurde er festgenommen und ist seither in U-Haft. Die Tat hat er bereits gestanden.
"Er braucht Hilfe"
"Stimmen haben es ihm befohlen", zitiert Verteidigerin Liane Hirschbrich ihren Mandanten. Die Haftstrafe will sie ihm ersparen, sie kämpft für eine Einweisung in eine Anstalt: "Er ist geisteskrank und gehört nicht in ein Gefängnis. Ihm muss geholfen werden."
Das vorliegende gerichtliche Gutachten sei mangelhaft, behauptet die Juristin. Der Psychiater Ernst Griebnitz stellte darin fest, dass der Beschuldigte zwar geistig abnorm, aber zum Tatzeitpunkt sehr wohl zurechnungsfähig war. "Ich werde ein neues Gutachten beantragen", kündigt sie an.
Darüber kann Rechtsanwalt Stefan Rieder, der die Angehörigen des Opfers betreut, nur den Kopf schütteln: "Er hat die Tat und die Flucht bis ins Detail geplant. Alleine das zeigt, dass er genau wusste, was er da tut."
Kommentare