Ruf nach Rechtsabbiegen bei Rot exklusiv für Radfahrer

Ruf nach Rechtsabbiegen bei Rot exklusiv für Radfahrer
Die Partei JETZT will anstatt Autofahreren, nur Radler bei Rot abbiegen lassen.

Abgelehnt wurde vergangene Woche ein Antrag von der Partei JETZT im Nationalrat, die sich um die Sicherheit von Radfahrern dreht. Es ging um das Rechtsabbiegen bei Rot, das die Partei exklusiv für Radfahrer – anstatt für Autofahrer (Es soll ab April an drei Kreuzungen in Linz getestet werden) – fordert. Studien würden belegen, dass sich die Verkehrssicherheit dadurch sogar erhöhen würde.

Die JETZT-Abgeordnete Stephanie Cox legte eine Studie der TU Wien vor, die die Vorteile dieser Verkehrsregelung zeigt. Laut dem Forschungsbereich für Verkehrsplanung sei Rechtsabbiegen bei Rot für Radfahrer eine „einfache, kostengünstige und sichere Maßnahme zur Förderung des Radverkehrs“.

Weil es die Zeit im toten Winkel reduziere, sei ein Sicherheitsgewinn festgestellt worden. Ein Pilotversuch in der Schweiz habe gezeigt, dass die Regelung auch praktikabel sei. Im mehrwöchigen Testzeitraum habe es keine Unfälle, sondern sogar weniger Konfliktsituationen zwischen Auto- und Radfahrern gegeben. Genau den umgekehrten Effekt hätte laut JETZT die derzeit geplante Regelung des Rechtsabbiegen bei Rot für Autofahrer.

Die Gefahr für die Zweiräder würde sich dadurch erhöhen. Die Mehrheit im Nationalrat befürwortete in der Sitzung trotzdem die entsprechende Änderung im Zuge der 30. Straßenverkehrsordnung-Novelle.

Stephanie Cox (JETZT) über die Vorteile vom Rechtsabbiegen für Radfahrer

Politikum

Hinter der Novelle wittert JETZT ein Politikum. „Leider werden bei dem Thema Radfahrer und Autofahrer gegeneinander ausgespielt. Dabei sollte es hier nicht um Ideologie gehen, sondern rein um die Verkehrssicherheit“, sagt Bertram Friessnegg (JETZT) im KURIER-Gespräch.

Auch die Motivation, mit dem Rad zu fahren, sei laut Stephanie Cox größer, wenn es Privilegien für Radler gäbe: „Wir müssen uns überlegen, in was für einer Stadt wir leben wollen. Da gibt es für mich nur eine Antwort: in einer sauberen Stadt. Um das zu erreichen, ist es eine unserer Aufgaben, den Menschen Lust aufs Radfahren zu machen und dementsprechende Angebote zu schaffen.“

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