Ruf nach Priesterinnen: Die Kirchen-Rebellinnen von "Maria 2.0"

Ruf nach Priesterinnen: Die Kirchen-Rebellinnen von "Maria 2.0"
Eine katholische Reformgruppe fordert den Zugang von Frauen zu kirchlichen Ämtern. Angesichts jüngster Proteste gegen das Segnungsverbot Homosexueller wächst der Widerstand gegen reformunwillige Kleriker.

Die Frauen, die sich an diesem Mittwochabend in der Pfarre St. Nikolaus in Wien-Inzersdorf versammelt haben, sparen nicht mit Kritik. Ziel ihrer Vorhaltungen ist die katholische Amtskirche, oder wie sie sie nennen: „die Männerkirche“.

Denn die Gruppe der rund 15 Frauen, und wohlgemerkt auch Männern, fordert die Gleichberechtigung von Frauen innerhalb der Institution und hat sich deshalb der von Deutschland ausgehenden Aktion „Maria 2.0“ angeschlossen. Eine zentrale Forderung der Bewegung ist die Zulassung von Frauen für alle kirchlichen Ämter. Es geht ihnen aber auch um die Aufhebung des Zölibats, die Aufklärung von Missbrauchsvorwürfen vor weltlichen Gerichten sowie eine moderne Sexualmoral. „Jeden Tag verlassen Menschen aufgrund solcher Verletzungen die Kirche“, sagt Brigitte Knell.

Vorbild Luther

Zuletzt machte die Initiative in Deutschland mit einem Thesenanschlag auf sich aufmerksam, bei dem sie ihre Forderungen nach Vorbild Martin Luthers an Kirchentüren aufhängten. Doch eine Kirchenspaltung wie im 16. Jahrhundert hat die Gruppe von St. Nikolaus nicht im Sinn. Denn sie alle sind gläubige Katholikinnen und wollen sich nicht aus „ihrer Kirche“ verdrängen lassen. Was sie wollen, sind Reformen.

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