Rotes Kreuz: Mitarbeiter versteckte Kameras am Damen-WC

Rotes Kreuz versorgte die Verletzten
Der hauptamtliche Mitarbeiter des Roten Kreuzes Innsbruck wurde ausgeforscht und fristlos entlassen.

Mini-Videokameras auf der Damentoilette haben beim Roten Kreuz in Innsbruck für Aufregung gesorgt und Ermittler der Kriminalpolizei sowie die Staatsanwaltschaft auf den Plan gerufen.

Mit dem Titel „Schwere Verletzung der Privatsphäre am Damen-WC“ informierte ein Rundschreiben etwa 400 Mitglieder des Innsbrucker Roten Kreuzes, berichtet die Tiroler Tageszeitung.

Die wenige Zentimeter kleinen Kameras waren in Kleiderhaken auf Sitzhöhe versteckt, sagt Rupert Stöckl, der Obmann des Roten Kreuzes Innsbruck im Gespräch mit dem KURIER.

Zwei Mitarbeiterinnen wurden stutzig, als sie die Haken bemerkten und meldeten den Fall.

Täter „nicht am Radar“

Binnen kurzer Zeit  konnte die Kriminalpolizei einen Verdächtigen ausmachen. „Es ist ein langjähriger angestellter Mitarbeiter des Hauses, der auch ehrenamtlich tätig war. Er ist jemand, den man nicht am Radar gehabt hätte“, sagt der Obmann.  

Aufgrund der Schwere der Vorfälle seien „sämtliche vereins- und dienstrechtliche Konsequenzen“ gesetzt worden. Der Mitarbeiter wurde bereits entlassen. „Es ist zutiefst beschämend, dass in unserem Verein, der anderen  Menschen hilft und wo stets auf die Privatsphäre von Patienten geachtet wird,  solch ein Vergehen stattgefunden hat“, sagt Stöckl.

Die Kamera sei laut den Erhebungen „einige Tage bis  zwei Wochen“ auf zwei  Damentoiletten montiert gewesen.  Zutritt zu den WCs hatten ausschließlich Mitarbeiterinnen des Roten Kreuzes,  der Bereich sei öffentlich nicht zugänglich.

Zehn Betroffene

Laut Stöckl seien „weniger als zehn Damen“ betroffen. Es habe „einige Zeit gedauert“, bis die Opfer klar gewesen sein.  Den  Betroffenen sei Hilfe zugesichert worden, auch von externer Seite, sagt der Vereinsobmann.

Die Ermittlungen von Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft sind noch am Laufen; für den Verdächtigen gilt die Unschuldsvermutung.

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