Risikowolf im Mühlviertel: Tier darf „entnommen“ werden

Risikowolf im Mühlviertel:  Tier darf „entnommen“ werden
Der Wolf kam einem Spaziergänger mit Hund gefährlich nahe, laut Wolfsmanagement darf er nun binnen vier Wochen "entnommen" werden.

Abschuss frei – dieser Befehl gilt für einen Risikowolf in Oberösterreich.

Das hat die zuständige Landesrätin Michaela Langer-Weninger (ÖVP) am Dienstag bekannt gegeben.

Zu Monatsbeginn und zuletzt am Montag sei ein Wolf wiederholt in unmittelbarer Nähe eines bewohnten Gebäudes in der Gemeinde Sandl (Bezirk Freistadt) während des Tages von Menschen angetroffen und zum wiederholten Male vergrämt worden: „Der Wolf zeigte keine natürliche Scheu und näherte sich auf wenige Meter einem Menschen mit Hund.“ 

Die Vorfälle hätten sich darüber hinaus in geringer Entfernung zum Wohnhaus ereignet. Aufgrund der Regelungen der Wolfsmanagementverordnung sei deshalb von einem Risikowolf auszugehen, der nunmehr innerhalb von vier Wochen innerhalb eines Umkreises von zehn Kilometern – ausgehend vom letzten Vergrämungsort – entnommen werden kann. 

Die verantwortlichen örtlichen Jagdausübungsberechtigten, der Bezirksjägermeister, acht Gemeinden und die Bezirkshauptfrau von Freistadt werden vom Land Oberösterreich darüber informiert. Die Zahl der Wölfe, die sich zumindest eine Zeit lang in Österreich aufgehalten haben, ist 2023 erneut angestiegen.

Zahl der Wölfe steigt

96 Wölfe (im Jahr zuvor rund 79) wurden im gesamten Bundesgebiet nachgewiesen. Darunter befinden sich 18 Welpen, die sich auf sechs Rudel verteilen. Das ergibt eine Zusammenfassung der Daten aus den Bundesländern in Kooperation mit dem Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie, die das Österreichzentrum Bär, Wolf, Luchs am Dienstag präsentiert hat.

Im Vergleich dazu wurden 2021 noch 53 Individuen gezählt (39 erwachsene Wölfe und 14 Jungtiere). 2022 waren es 79 (45 adulte und 28 Jungtiere, sowie sechs weitere, von denen nur ein Fotonachweis vorlag). Gesichert nachgewiesen wird der Aufenthalt eines Wolfs per DNA-Nachweis. 

Die genetischen Proben können an der Stelle, wo ein Tier gerissen wurde, aus hinterlassenen Losungen, Haaren und Speichel genommen werden. Zusätzlich können auch Fotofallenbilder als Nachweis herangezogen werden, wie Albin Blaschka, Geschäftsführer des Österreichzentrums Bär, Wolf, Luchs im steirischen Irdning-Donnersbach.

Der Großteil der Wolfsrudel befinde sich aktuell in Niederösterreich, auch in Kärnten am Dobratsch geht man von einem Rudel aus.

Kommentare