Rennunfall in Kärnten: Ermittlung wegen fahrlässiger Körperverletzung

Rennunfall in Kärnten: Ermittlung wegen fahrlässiger Körperverletzung
Laut Staatsanwaltschaft steht vorerst der Rennfahrer im Fokus. Ob der Verdacht auf den Veranstalter ausgedehnt wird, hängt von den Ermittlungen ab

Elf Menschen wurden am Samstag bei der Motorsportveranstaltung „Kärntner IWD Auto Kleinslalom Cup“ verletzt. Ein Rennfahrer war bei dem Autoslalom offenbar nahezu ungebremst in die Zuschauer gerast, nachdem er die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren hatte. Zwei Personen wurden schwer verletzt, darunter ein achtjähriges Mädchen.

"Es wird wegen des Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung gegen den Lenker ermittelt", teilte Christian Pirker, Sprecher der Staatsanwaltschaft Klagenfurt, am Sonntag auf KURIER-Anfrage mit. Ob auch noch gegen den Veranstalter des Rennens ermittelt wird - etwa weil die Sicherheitsvorkehrungen nicht ausreichend waren oder Vorgaben nicht eingehalten wurden -, würden erst die Erhebungen zeigen.

Rennunfall in Kärnten: Ermittlung wegen fahrlässiger Körperverletzung

Bei dem Unfall in Patergassen in der Gemeinde Ebene Reichenau (Bezirk Feldkirchen) soll das Rennauto nach Aussage eines Feuerwehrmannes in der Zielkurve von der Fahrbahn abgekommen sein und dann ein Absperrgitter durchbrochen haben.

Der Fahrer sei die Strecke schon sehr oft gefahren, hatte es gegenüber der APA geheißen. Das Unglücksfahrzeug wurde noch am Samstag im Auftrag der Staatsanwaltschaft beschlagnahmt.

Gutachter soll Fahrzeug untersuchen

"Ein Kfz-Gutachter wird das Fahrzeug untersuchen und ein Gutachten erstellen", so Pirker. Zudem werde das Gelände vermessen. Das Rennen fand am Parkplatz einer Firma in Patergassen statt. Der genaue Unfallhergang ist noch unklar und muss erst ermittelt werden. Vorerst wird von einem Fahrfehler ausgegangen.

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Die Untersuchung des Fahrzeugs soll klären helfen, ob eventuell ein technisches Gebrechen vorlag. Ein Alkotest beim 35-jährigen Fahrer des Wagens hatte 0,0 Promille Alkohol im Blut ergeben. Er blieb bei dem Unfall unverletzt.

Das Unglück hatte einen Großeinsatz ausgelöst. Die Verletzten seien "20 bis 30 Meter verstreut gelegen", hatte der Feuerwehr-Einsatzleiter berichtet. Unter den Verletzten war neben dem achtjährigen Mädchen aus dem steirischen Bezirk Deutschlandsberg, ein deutsches Ehepaar mit zwei Kindern im Alter von 16 und zehn Jahren sowie sechs weitere Zuseher aus dem Bezirk Feldkirchen.

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Die verletzten Personen wurden u.a. ins UKH Klagenfurt, das LKH Villach und das LKH Spittal/Drau eingeliefert. Im Einsatz waren zwei Rettungshubschrauber, die Johanniter Unfallhilfe - die in Patergassen einen Stützpunkt nahe des Unfallortes unterhält - mit vier Fahrzeugen und 15 Rettungskräften sowie das Rote Kreuz mit einem Notarzt und zwei Sanitätern, wie die Polizei mitteilte.

Ein Kriseninterventionsteam mit neun Mitarbeitern unterstützte Angehörige und Einsatzkräfte. Die Freiwillige Feuerwehr Patergassen war mit drei Fahrzeugen und 18 Mann bei Sicherungs- und Bergungsarbeiten. Die weiteren Veranstaltungen des Rennens mit 46 Teilnehmern aus Österreich und Nachbarländern wurden abgesagt.

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