Reis(s)en Sie sich zusammen!

"Stadtgeflüster": Eine Betriebsanleitung für Wien-Besucher und solche, die es noch werden wollen.

Sie sind wieder da. Die Touristen aus dem Ausland und den Bundesländern schieben sich durch die City und wuzeln sich durch Christkindlmärkte. Selbst die Bahnsteige der U-Bahn-Stationen sind in der Vorweihnachtszeit von vorn bis hinten vollgestopft mit Menschen. Da wirkt selbst Wien wie eine echte Großstadt mit echter Rush Hour. Und so mancher Wiener schnaubt schon ob der Menschenmassen in der Stadt. „Überoi nur mehr Leit“ raunzte eine Wienerin jüngst eine Freundin an, mit der sie über den Graben spazierte.

Deshalb: Für alle Wien-Besucher und solche, die es noch werden wollen, eine kleine Handlungsanleitung für das richtige Verhalten in der Wiener Stadt:

– Regel Nr. 1: Rechts stehen, links gehen: Diese Regel gilt für Rolltreppen und ist uns sehr wichtig. Wir Wienerinnen und Wiener möchten Sie gerne überholen, wenn wir es eilig haben und Sie im Schlendermodus sind. Menschen, die sich mit tausend Einkaufstaschen an Ihnen vorbeidrängen, während Sie vorbildlich rechts stehen, dürfen Sie aber natürlich einen bösen Blick zuwerfen.

– Regel Nr. 2: Aussteigen lassen, dann einsteigen. Das ist die wichtigste U-Bahn-Regel. Gleich gefolgt von: Bitte weiter hinein gehen. Dann schoppt es sich bei den Ein- und Ausgängen nicht so und die Wienerinnen und Wiener müssen nicht ihrem Ruf gerecht werden und unbeteiligte Dritte angranteln.

– Regel Nr. 3: Bleiben Sie nicht abrupt stehen. Auch nicht, wenn Sie kurz etwas auf Ihrem Stadtplan (oder Smartphone) nachschauen müssen. Und schon gar nicht, wenn Sie sich in größeren Menschengruppen fortbewegen. Sie riskieren eine Massenkarambolage und zahlreiche kaputte Handydisplays. Gehen Sie solange weiter, bis Sie an einem Ort sind, an dem ein gefahrloses Stehenbleiben möglich ist.

–Regel Nr. 4: Reis(s)en Sie sich zusammen! Die Regeln gelten natürlich für alle und in jeder Stadt. Wenn wir auf Reisen sind, freuen sich die Einheimischen sicher auch, wenn wir ihnen nicht im Weg herumstehen und unseren Müll vom Picknick am Strand auch wieder brav mitnehmen. julia.schrenk

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