Regierung investiert 45 Millionen Euro in Lawinenschutz

Regierung investiert 45 Millionen Euro in Lawinenschutz
Verteidigungsminister wünscht sich Lockerung des Naturschutzgesetzes zugunsten von Bundesheerübungen in Lawinengebieten.

Im Rahmen eines Lawinengipfels trafen sich Nachhaltigkeits- und Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) und Verteidigungsminister Mario Kunasek am Dienstag mit Experten zum Thema Lawinenschutz. Mit dabei war, neben Vertretern von Bergrettern und Experten des Justizministeriums, auch der Bürgermeister von Galtür. Den Ort traf genau vor 20 Jahren eine nie dagewesene Lawinenkatastrophe. Diese hätte laut Köstinger schon zu vielen Veränderungen geführt. Nachdem es in diesem Winter allein in Tirol 220 Abgänge und in ganz Österreich bis dato 18 Tote gab, sei es an der Zeit weitere Maßnahmen zu setzen. Die Regierung wird deshalb 45 Millionen Euro aus dem Katastrophenfond zur Verfügung stellen.

Keine Verschärfung der Strafen

Die oft diskutierten Verschärfungen von Strafen, für Personen die sich unerlaubt in ungesichertes Gelände begeben, werden nicht umgesetzt. Laut Elisabeth Köstinger habe man sich mit den Vertretern des Justizministeriums beraten und das derzeitige Strafmaß für ausreichend angesehen.

Da 50 Prozent der von Menschen losgetretenen Lawinen von Urlaubern verursacht würden, will die Nachhaltigkeits- und Tourismusministerin aber auf Aufklärung setzen: „Vielleicht sollte man hier schon bei den Herstellern und in den Geschäften ansetzen. Da könnten Broschüren verteilt werden, um die Menschen schon vorab zu informieren.“

Regierung investiert 45 Millionen Euro in Lawinenschutz

Kunasek will mehr Übungen

Laut dem Verteidigungsminister habe das Bundesheer bei Aufräumarbeiten über 87.000 Arbeitsstunden geleistet, 80 Prozent davon hätten Grundwehrdiener übernommen. Wichtig sei es vor allem Dingen, in den oft betroffenen Gebieten Übungen abhalten zu können. Da sei wegen des Naturschutzgesetzes aber vor allem in Tirol und Salzburg schwierig: „Ich werde versuchen mit den Landesregierungen abzuändern“, sagte der Verteidigungsminister.

Auch die Sonderurlaubsregelung für Freiwillige soll ausgeweitet werden, um im Ernstfall schneller genügend Hilfskräfte im Einsatz zu haben.

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