116 vermisste Kinder in Österreich im Jahr 2023
Die 116000-Hotline für vermisste Kinder von Rat auf Draht zählte im vergangenen Jahr Kontaktaufnahmen in 116 Fällen. Die meisten davon drehten sich dabei um Jugendliche, die von zu Hause ausgerissen seien, wie das Unternehmen am Donnerstag im Vorfeld des Tages der vermissten Kinder am 25. Mai bilanzierte.
"Meist geht es neben emotionaler Unterstützung darum, Eltern zu beraten, um herauszufinden, wo ihr Kind ist", wurde Birgit Satke, Leiterin der Notrufnummer, zitiert.
"Daneben versuchen wir, mehr über die Hintergründe in Erfahrung zu bringen und gemeinsam Lösungen zu finden, damit es nicht noch einmal passiert", sagte Satke. Häufig seien familiäre Konflikte der Auslöser, weil Jugendliche sich etwa nicht an vereinbarte Regeln wie Ausgehzeiten halten würden.
Auch ausgerissene Jugendliche selbst melden sich unter 116000 und suchten Unterstützung, hieß es.
Die 116000-Hotline für vermisste Kinder wird in Österreich von den Expertinnen und Experten von Rat auf Draht betrieben und bietet rund um die Uhr kostenlos und anonym emotionale Unterstützung und praktische Hilfe für Eltern - egal, ob es um Ausreißer oder Kindesentzug/Kindesentführung ins Ausland geht. Rat auf Draht ist zudem Mitglied von "Missing Children Europe" und arbeitet in dem Netzwerk mit Vermisstenorganisationen anderer europäischer Staaten zusammen. Unterstützt wird die 116000-Hotline vom Bundesministerium für Inneres und dem Bundeskanzleramt.)
Europäischer Trend erkennbar
Die Situation in Österreich bestätigt laut Rat auf Draht auch den europäischen Trend. Im Jahr 2023 gingen bei den europaweit 32 116000-Hotlines 67.345 Anfragen zu 7.262 Fällen ein.
In 69 Prozent davon handle es sich um von zu Hause weggelaufene Kinder, bei 16 Prozent um Entführungen durch einen Elternteil.
Neun Prozent betrafen vermisste Kinder aufgrund von Migration, wie Missing Children Europe (MCE), die europaweite Dachorganisation nationaler Vermissteneinrichtungen, meldete.
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