Prozess: Sagenhafter Goldschatz war nichts wert

Prozess: Sagenhafter Goldschatz war nichts wert
Ein Arzt nahm Kredite auf und besicherte sie mit Goldbarren. Dass die gar nicht echt waren, fiel nicht auf. Jetzt hat der 66-Jährige eine Anklage wegen Betrugs am Hals

Der Schatz ist legendär: Sukarno, der erste indonesische Präsident (1901-1970), soll unendliche Reichtümer besessen haben. Über Tonnen von Gold wird berichtet. Ein Großteil davon soll sich in einem Schweizer Golddepot befinden. „Es ist das größte Golddepot, das es überhaupt gibt“, erklärt der 66-jährige Angeklagte am Montag im Landesgericht für Strafsachen in Wien. Und ausgerechnet er, der Arzt aus Libyen, soll Goldbarren des geheimnisvollen Schatzes besessen haben.

Der Staatsanwalt erzählt eine andere Geschichte – und zwar die eines mutmaßlich gewerbsmäßigen Betruges. Zum einen soll der Arzt Rechnungen eines Wiener Nobelhotels in sechsstelliger Höhe nicht bezahlt haben. Weiters soll er Privatleuten große Gewinne mit Goldgeschäften in Aussicht gestellt haben – die allerdings nicht eintraten und Geld kosteten (Spesen wurden vorab fällig) bzw. ließ er durch Dritte Kredite in einer kleinen Bank in NÖ aufnehmen. Als Besicherung präsentierte er die Goldbarren. Doch die waren nicht echt. Der Gesamtschaden beläuft sich laut Anklage auf 1,4 Millionen Euro.

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